Wahlentscheidung
Mein Blick auf die Bundestagswahl ist einer mit vielen Fragezeichen. Die Parteien, die uns beständig umwerben mit dem Versprechen, die für uns beste Politik zu machen, haben viele Federn gelassen, in der Pandemie, aber auch im laufenden Wahlkampf. Wenn es um Glaubwürdigkeit, Transparenz und Verlässlichkeit geht, weiß ich kaum noch in welche politische Richtung ich schauen soll. Bereicherung, Karrieredenken, Krisenprofiteure, so lauten die Schlagworte, die den einen und den anderen Politiker, und medial schnell die ganze Breite der Politik bezeichnen.
"Dem Deutschen Volke" steht es in alten Lettern über dem Reichstagsgebäude, das unseren modernen Bundestag beherbergt. Allzu oft, so scheint es mir, halten sich "die Parteien" schon selbst für das Volk, dabei sollen diese uns nur repräsentieren, sollen die Willensbildung des Volkes organisieren. Parteien, die wie ein Sportverein nur auf ihre Mitglieder vertrauen, werden sich zu Oligarchien entwickeln, hat eine deutsche Denkerin vor 50 Jahren vorhergesagt. Ich möchte unseren Parteien, den demokratisch gesinnten, zurufen, sich mal ein paar Leute aus dem Volke zu holen. Solche, die keine Parteikarriere im Sinn haben, die fürs Gemeinwohl sich engagieren wollen, die keine 4 Legislaturperioden in Landtagen oder im Bundestag verbringen müssen und als Lebensziel oder gar Sinn ihres Lebens einem hohen Amt hinterherlaufen. Wer mit offenen Armen und Neugier auf die Menschen durchs Leben geht, hat mehr davon! Das gilt für uns alle, aber wie es scheint auch für unsere Parteien.
Ich wünsche Ihnen liebe Leserinnen und Leser einen schönen Sommer, und eine weise, demokratische Entscheidung an der Wahlurne!
Ihr
Bernd Mones
Diözesancaritasdirektor