Studie zum Wohnen in Finsterwalde
Seit 1993 befindet sich das Caritas-Haus St. Elisabeth des Caritasverbandes der Diözese Görlitz e.V. mit seinem Angebot von Beratungsdiensten im unmittelbaren Einzugsbereich des Wohngebiets Finsterwalde-Süd.
Im Wintersemester 2019/2020 hat Annegret Martin, Studentin der BTU Cottbus-Senftenberg, Studiengang Soziale Arbeit, in den Beratungsdiensten des Caritas-Hauses ihr Praxissemester absolviert. Vorgegeben durch den Ausbildungsplan war ein Projekt der Gemeinwesenarbeit, einer speziellen Arbeitsmethode der Sozialarbeit mit dem Ziel der Verbesserung von Lebensbedingungen in Wohnquartieren oder Sozialräumen.
Bedingt durch die räumliche Nähe von Beratungsstelle und Wohnquartier und die Häufigkeit der Nutzung von Angeboten der Dienste im Caritas-Haus zentrierte sich bei der Planung des Projektes die Fragestellung nach Wohnzufriedenheit, Versorgungslage mit Einrichtungen des Gesundheitswesens und des Handels sowie auch nach Veränderungsbedarf heraus.
Die methodische Begleitung des Projektes "Bedarfsanalyse" erfolgte durch Beate Leis, Diplom-Soziologin, Caritasverband der Diözese Görlitz, Dienststelle Finsterwalde im Rahmen der Allgemeinen sozialen Beratung.
Zentrale Fragestellungen des Projektes waren:
- Wie zufrieden ist die Wohnbevölkerung mit den Lebensbedingungen im Stadtteil?
- Wie wird das Wohnumfeld erlebt und genutzt?
- Welche Bedarfe und Ressourcen ergeben sich für die Bewohner?
- Was fehlt und was sollte verändert werden?
Die beiden großen lokalen Wohnungsanbieter unterstützten das Projekt und so wurden im gesamten Wohngebiet ca. 1.700 Fragebögen verteilt.
Die Ergebnisse in Kürze auf einen Blick:
- An der Befragung haben hauptsächlich ältere Mieter mit längerer Wohndauer teilgenommen.
- Der Stadtteil verfügt über eine sehr gute Infrastruktur in den Bereichen der sozialen und medizinischen Einrichtungen und des Handels.
- Mieter mit längerer Mietdauer zeigen eine hohe Zufriedenheit mit der Lage ihrer Wohnung. Beim Komfort der Wohnungen zeigt sich jedoch Verbesserungsbedarf. Sie identifizieren sich mit ihrem Stadtteil.
- Es gibt einen deutlichen Bedarf an alters- und behindertengerechten Umbauten von Wohnungen.
- Es gibt einen erheblichen Bedarf an Umgestaltung des Wohnumfeldes in den Bereichen der Grünanlagen und der Fuß- und Radwege.
Je nach Entwicklung der zukünftigen Regelungen zu Versammlungen in der Corona-Krise ist geplant, im Frühherbst eine Informationsveranstaltung für die Bewohner des Stadtteils durchzuführen, um die Ergebnisse im Einzelnen vorzustellen und Vertreter von Wohnungswirtschaft und Stadtverwaltung zu weiteren Maßnahmen der Wohnumfeldverbesserung anzuregen.
Die gesamte Auswertung finden Sie auf der Homepage des Caritasverbandes der Diözese Görlitz e.V. unter: https://www.caritas-goerlitz.de/presse/aktuelles/studie-zum-wohnen-in-finsterwalde-0ef4fe3b-abdb-4ae2-912d-0604ae2cf86b.