Talente hervor zaubern
In der "Zauberwerkstatt" der Caritas im Kreis Offenbach ist immer etwas los: hier wird gebastelt und genäht, gepflanzt, geerntet und gekocht. An anderen Tagen stehen Bewegungsspiele oder Ausflüge in den Zoo oder in Museen auf dem Programm. "Was auf unserer Facebook-Seite auf den ersten Blick aussieht wie kreativer Freizeitspaß für Familien, hat einen ernsten Hintergrund", erklärt Caritas-Mitarbeiterin Zohreh Rezvani-Thürck, Teamleiterin der Geflüchtetenberatung. "Wir beobachten, dass viele Kinder und Jugendliche mit Migrations- oder Fluchthintergrund signifikante schulische Lücken aufweisen - insbesondere in natur- wissenschaftlichen Fächern und Mathematik. Sie können dem Unterricht oft nicht richtig folgen, weil sie die deutsche Sprache noch nicht gut genug beherrschen. Mit unserem Projekt "Zauberwerkstatt" möchten wir geflüchtete Familien, vor allem Kinder und Jugendliche, sozialpädagogisch fördern, um Lernlücken zu schließen und Basiswissen zu erweitern. Mit diesem Familiencoaching begleiten und unterstützen wir die Menschen bei ihrem Integrationsprozess in Schule und Gesellschaft."
Familiencoaching beschleunigt den Integrationsprozess
Der Projektname "Zauberwerkstatt" steht dabei für ganz unterschiedliche Maßnahmen und Workshops in den Kommunen Rödermark, Rodgau, Seligenstadt und Mainhausen, die die gut vernetzte Caritas- Teamleiterin gemeinsam mit anderen Mitarbeitenden und etwa 15 ehrenamtlich Engagierten auf die Beine stellt. Zu den Angeboten zählen handwerkliche Workshops, Gartenarbeit-Aktionen, Film- und Fotokurse ebenso wie eine Lese- und Schreibwerkstatt oder IT-Schulungen.
Oft verknüpft mit thematisch passenden Erkundungsausflügen: So besuchten die Kursteilnehmenden beispielsweise eine Bücherei oder das Naturkundemuseum Senckenberg oder den Palmengarten in Frankfurt. Aber auch zu ganz alltagspraktischen Themen werden regelmäßig Kurse organisiert: Ernährung und Hygiene, Verbraucherschutz und andere. "Der Fokus liegt bei allen Veranstaltungen auf dem gemeinsamen Entdecken, Lernen, dem Austausch und der Begegnung", betont Rezvani-Thürck.