Was denken Jugendliche über Armut?
Luka (14):
"In der Schule fällt Kinderarmut kaum auf. Während der Corona-Zeit war das anders. Manche waren unsichtbar, weil sie keine Möglichkeit hatten, online zu sein. Oder sie konnten keine Arbeitsblätter ausdrucken. Geld ist schon wichtig. Das Sprichwort "Geld regiert die Welt" stimmt schon. Aber Markenklamotten sind mir nicht wichtig. Nur bei Schuhen achte ich auf gute Qualität, sonst fallen sie bei mir auseinander."
Alexander (14):
"Ich besitze ein Handy und habe WhatsApp. Fast täglich spiele ich ,Raid Shadow Legends‘, ein Online-Rollenspiel. Zudem habe ich einen Laptop und ein Tablet, aber das ist Kernschrott. Ich kriege es nicht zum Laufen. Auf dem Laptop streame ich oft Fußballspiele. Markenklamotten brauche ich echt nicht. Ich finde auch Geld nicht so wichtig. Es steht zumindest nicht auf Platz eins für mich. Da finde ich Freunde wichtiger."
Sandra Brinkmann (Lehrerin)
"Kinderarmut tritt fast nie offen zutage. Wir Lehrer bekommen das nur manchmal mit, wenn es etwa um die Klassenkasse geht und die Eltern den Beitrag aufschieben, weil in diesem Monat einfach kein Geld mehr übrig ist - auch keine zwei bis drei Euro. Eine 16-jährige Schülerin erzählte mir, dass es in ihrer Familie noch nie Weihnachtsgeschenke gab. Die Menschen können ihre Armut im täglichen Leben gut verstecken."