Es ist doch selbstverständlich, dass man sich einbringt
Seine Nachhilfeschülerin ist ein 16-jähriges Mädchen aus dem Irak, das in Mathe Probleme hat und vor allem Deutsch lernen will. Über den Jugendmigrationsdienst der Caritas Berlin hat er diese Aufgabe übernommen, die ihm großen Spaß macht. "Ich habe ein enormes Privileg, überhaupt studieren zu können", sagt er. "Das möchte ich an die Gesellschaft zurückgeben, sozusagen als Dank."
In seiner Familie ist ein Ehrenamt nichts Neues. Die Eltern leben auf dem Land und sind in der Gemeinde sehr aktiv, "dort ist es selbstverständlich, dass man sich einbringt", erklärt der Student.
In den Räumen des Migrationsdienstes wird einmal pro Woche gepaukt, dass der Schädel raucht: eine Stunde Deutsch, eine Stunde Mathe. Seine Schülerin ist sehr motiviert, da fällt das Ehrenamt leicht: "Ich freue mich darüber, wenn ich sehe, dass dieser Mensch etwas gelernt hat, das er nutzen und so in Kontakt mit anderen Menschen treten kann."
Johannes Schmitz, 23, studiert an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaft