Durchs Engagement eine Freundin gewonnen
Die beiden können sich zurzeit nur auf Englisch unterhalten. "Sie hat hier sozusagen bei null angefangen", erzählt die junge Frau. "Da brauchte es ein komplettes Starterpaket - von Wohnung bis Sprach- und Integrationskurs." Um diese existenziellen Probleme hat sich der Jugendmigrationsdienst der Caritas gekümmert. "Das wäre sonst ein Vollzeitjob für mich gewesen", seufzt sie.
Ihr Part liegt nun darin, ihrem gleichaltrigen Schützling im Alltag Starthilfe zu geben. "Ich erkläre ihr, bei welchem Amt was zu beantragen ist oder wie man die U-Bahn benutzt", sagt sie. Die beiden Frauen sehen sich einmal pro Woche für zwei bis drei Stunden. Aus der Patenschaft ist fast schon so etwas wie Freundschaft geworden. "Ich habe mit meinem Patenkind totales Glück gehabt", freut sich Katharina Bauerschmidt.
"Man merkt, dass ihr unsere Treffen wirklich was bringen. Ich verbringe die Zeit mit ihr gerne. Als Arbeit in dem Sinne verstehe ich das nicht." Die Patenschaft als solche ist auf sechs Monate begrenzt. Das kommt ihr entgegen: "Ich finde es angenehm, dass man sich auf ein halbes Jahr konzentrieren kann. Ich wusste, das kriege ich hin." Die Freundschaft - da ist sie sich sicher - wird weitergehen.
Katharina Bauerschmidt, 25 Jahre, Rechtsreferendarin