Pflege braucht Fortschritt
Die demografische Entwicklung zwingt uns zu Antworten auf die Frage: Wie wollen wir der älteren Generation in unserer Gesellschaft ihren Platz geben? Dabei steht auch die Pflege im Fokus der strategischen Überlegungen. Krankenhäuser spielen eine Schlüsselrolle in der Gesundheitsversorgung. Dieser Rolle gilt es gerecht zu werden. Daher müssen Kliniken und die Pflege sich zwingend weiterentwickeln. Als katholische Krankenhäuser machen wir uns dafür stark, die Pflege nicht nur im Blick von Politik und Gesellschaft zu halten, sondern bleibende Veränderungen zu bewirken. Junge Menschen müssen für sich eine berufliche Zukunft in der Pflege sehen und Ältere müssen durch gute Pflege eine Zukunft bekommen.
Wie können die Voraussetzungen für ausreichendes und mehr Personal in der Pflege aussehen? Zwei Themen stehen hier immer wieder im Fokus: auskömmliche finanzielle Mittel und bessere Bedingungen. In dem Positionspapier (https://kkvd.de/pflege/) zeigen wir als kkvd auf, wie dringlich und komplex Handlungsbedarf und -bereiche inzwischen sind. Nötig ist ein Personalbemessungsinstrument, das sich am tatsächlichen Pflegebedarf der Menschen ausrichtet und nicht bei starren Vorgaben zur Personalzahl und zu Qualifikationen stehen bleibt.
Zudem müssen Pflegefachkräfte tun können, was ihrer Qualifikation entspricht. Dazu muss die Pflege entbürokratisiert und mit mehr Mitteln für pflegeentlastende Maßnahmen flankiert werden. Neue Aufgabenfelder sind zu schaffen, die dazu beitragen, die Versorgungskontinuität und -qualität zu erhöhen. Umfassende Möglichkeiten von Fort- und Weiterbildung bis hin zur Akademisierung sind hierfür unumgänglich. Ein weiteres Potenzial, die Bedingungen für Pflegende sowie die Patientenversorgung zu verbessern, birgt die Digitalisierung. Auch hierfür braucht es eine verlässliche Investitionskostenförderung und neue Berufe, um technische und kulturelle Entwicklungen voranzutreiben.
Aufgrund der ständig zunehmenden Komplexität muss die Pflege immer mehr auf multiprofessionelle Teams setzen. Das Miteinander der Berufsgruppen, ein ganzheitlicher Versorgungsansatz sowie die Interaktion beim Aufstellen und Umsetzen von Behandlungs- und Therapieplänen beschreiben bald den Standard.
Schließlich bedarf es einer starken pflegeberuflichen Selbstverwaltung als kompetenter Partner und Impulsgeber, um die Weiterentwicklung der Pflege fachlich und politisch fundiert zu flankieren.
Wichtig ist: Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Denn die Pflege braucht Fortschritte - jetzt!