Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit
Wie kann die Beschaffung von nachhaltigen Textilien in Einrichtungen der Caritas und Diakonie vorangebracht werden? Diese Frage stand im Fokus der Veranstaltung "Beschaffung in der Wohlfahrtspflege als Hebel für mehr Nachhaltigkeit - der Beitrag von Textilien", bei der das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das CSR-Kompetenzzentrum im Deutschen Caritasverband, der Deutsche Caritasverband (DCV) und die Diakonie Deutschland am 28. September 2022 engagierte Akteur:innen aus den beteiligten Verbänden in Berlin zusammenbrachte. Im Blickpunkt standen Piloteinrichtungen und -unternehmen, die praxisnah demonstrierten, wie sie sich auf den Weg zu nachhaltiger Textilbeschaffung begeben haben.
Die eintägige Veranstaltung fand innerhalb des Gemeinschaftsprojekts "Nachhaltige Textilien" von BMZ, Caritas und Diakonie statt. Diese Kooperation wurde im September 2020 durch eine gemeinsame Absichtserklärung ins Leben gerufen, um nachhaltige Textilbeschaffung zu fördern. Als Großverbraucher verfügen Caritas und Diakonie gemeinsam über mehr als eine halbe Million Betten und verzeichnen mehr als eine Million Arbeitnehmer:innen. Sie verfügen somit über einen großen Hebel, nachhaltige Produktionsbedingungen weltweit zu fördern und Klima- und Umweltschutz zu stärken.
Steffen Feldmann, Finanz- und Personalvorstand der Caritas, und Jörg Kruttschnitt, Vorstandsmitglied der Diakonie Deutschland, hoben die Bedeutung der nachhaltigen Textilbeschaffung auch im Hinblick auf die Bestrebungen zur Klimaneutralität bis 2030 (Caritas) und 2035 (Diakonie) hervor.
Im Panel zu Rolle, Status quo und Zukunft nachhaltiger Textilbeschaffung in der Wohlfahrtspflege wurden als Herausforderungen die dezentrale Organisation der beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände, die oft fehlende Struktur eines zentralen Einkaufs- und Beschaffungswesens sowie unzureichende Nachhaltigkeitskriterien in Beschaffungsrichtlinien genannt. Um hier dennoch voranzukommen, bedarf es unter anderem engagierter Führungskräfte und Entscheidungsträger:innen, die das Thema Nachhaltigkeit systematisch in den Sozialunternehmen verankern.
Nachhaltig unterwegs in Sachen Arbeitskleidung
Dass es diese Führungskräfte gibt, zeigten anschließend die fünf vertretenen Pilotunternehmen, die sich im letzten Jahr im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts zur nachhaltigen Textilbeschaffung auf den Weg gemacht haben. Unterstützt wurden sie dabei von "Business Scouts" der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Projekt "Nachhaltige Textilien". Das Beratungsprogramm bestand aus Workshops zum Austausch, Webinaren zur Wissensvermittlung und Beratungen.
Beispielsweise hat der Caritasverband der Stadt Münster mit zwei weiteren Caritasverbänden eine nachhaltige Arbeitskleidungskollektion mit dem Unternehmen "Kaya und Kato" entwickelt. Damit soll zusätzlich auch das Corporate Design des Verbandes unterstrichen und die Attraktivität als Arbeitgeber gestärkt werden. Der Diözesan-Caritasverband Freiburg hat zusammen mit seinem bisherigen Textilanbieter nun begonnen, nachhaltigere Textilien zu beziehen. Die Pilotunternehmen der Diakonie haben Ausschreibungen für unterschiedliche Textilien veröffentlicht und dort Nachhaltigkeitskriterien integriert. Weitere Beiträge über externe Praxisbeispiele zeigten unter anderem, dass eine Ausschreibung für nachhaltige Flachwäsche (Bettwäsche und Handtücher), basierend auf dem staatlichen Textilsiegel "Grüner Knopf", auch preislich wettbewerbsfähig ist.
Fazit: Bestehende Unterstützungsangebote helfen, die vielen nachhaltigen Gütezeichen überschaubarer zu machen und nachhaltige Textilbeschaffung zu vereinfachen. Wichtig ist es, sich auf den Weg zu machen, die Erfahrungen zu teilen und zu kommunizieren. Denn auch kleine Schritte führen zum Erfolg.
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