Gut fürs Klima: Kapital nachhaltig anlegen
Um das ehrgeizige Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen nun Gebäude, Beschaffungswesen und Mobilität auf den Prüfstand gestellt werden - ebenso wie die eigenen Finanzanlagen. Viele Finanzverantwortliche in den Caritasverbänden stellen sich zu Recht die Frage, worauf bei der nachhaltigen Ausrichtung der Geldanlagen jetzt zu achten ist.
Klimaschutz durch Finanzanlagen
Nachhaltige Geldanlage gewinnt immer mehr an Bedeutung. Einen wichtigen Wendepunkt - vor allem für die katholische Glaubensgemeinschaft - markiert das Jahr 2015: Papst Franziskus veröffentlicht seine viel beachtete Umwelt-Enzyklika "Laudato si". Gleichzeitig verabschieden die Vereinten Nationen die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung ("Sustainable Development Goals", kurz: SDG). Und im Klimaabkommen von Paris verpflichten sich 195 Staaten, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, verabschiedet die EU in der Folge ihren Aktionsplan "Sustainable Finance" (Nachhaltige Finanzierung).
Seitdem nehmen die politischen und regulatorischen Vorgaben für Anleger(innen) und Emittenten stetig zu - und damit auch die Risiken, wenn man sich nicht an diese Vorgaben hält. Es reicht bei Geldanlagen längst nicht mehr, nur auf die Finanzkennzahlen zu schauen. Erst durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskennzahlen bekommen Anleger(innen) ein umfassendes Bild von ihrem Portfolio und den Unternehmen und Staaten, in die sie investiert haben. Nur so können sie die Risiken, aber auch die Chancen ihrer Geldanlage besser abschätzen. Übrigens: Nachhaltigkeit umfasst viel mehr als nur Umweltschutz. Inzwischen haben sich drei Bezugspunkte herauskristallisiert, anhand derer sich die Nachhaltigkeit eines Geschäftsmodells bewerten lässt:
◆ ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance): Sie berücksichtigen neben ökologischen und sozialen Gesichtspunkten auch eine gute Unternehmensführung.
◆ SDGs (Sustainable Development Goals): Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen benennen ökologische und soziale Ziele, so auch Aspekte wie Bildung und Gesundheit.
◆ CO2-Fußabdruck: Er gibt den Ausstoß an klimaschädlichem CO2 an.
Was bedeutet das konkret für caritative Einrichtungen?
Eine nachhaltige Geldanlage muss sich fortan also in drei Disziplinen bewähren: ESG, SDG und CO2 haben sich zu einem "Nachhaltigkeits-Triathlon" weiterentwickelt. Finanzverantwortliche von kirchlichen und caritativen Einrichtungen sollten bei der Ausrichtung ihrer Geldanlagen drei Fragen im Blick haben:
◆ Wie gut ist die ESG-Performance der Emittenten?
◆ Leisten sie durch ihre Produkte und Dienstleistungen einen positiven Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen?
◆ Wie hoch ist der Anteil des Portfolios an den gesamten CO2-Emissionen der Unter[1]nehmen beziehungsweise Staaten?
Als Hilfestellung für Institutionen und soziale Einrichtungen hat die Pax-Bank einen Nachhaltigkeits-Check entwickelt. Der kostenlose Service gibt Anleger(inne)n einen Überblick, wie gut ihr Portfolio in den drei genannten Disziplinen abschneidet.
Bernd Kettern, Caritasdirektor Trier, und Annemarie Egner, zuständige Abteilungsleiterin für Finanzanlagen, haben für ihr Depot einen solchen Portfolio-Check der Pax-Bank durchführen lassen. Ihr Fazit: Für den Caritasverband Trier war das Angebot der Pax-Bank, ein Nachhaltigkeitsreporting zu erproben, sehr hilfreich. Die kritische Sichtung und Analyse führten zu einer teilweisen Neustrukturierung des Anlageportfolios.
Steigende Privatverschuldung
Inklusive Gesundheitsversorgung für alle
Zu wenig Wohnraum – zu viel Konkurrenz
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