Arbeitsplatzkultur beginnt bei der Führung
Die Arbeitsplatzkultur im St. Josefshaus basiert auf dem Engagement, der Flexibilität und dem Verantwortungsbewusstsein aller Mitarbeitenden. Besondere Bedeutung kommt dabei der Führungskräfteentwicklung zu, denn diese trägt eine grundlegende Verantwortung für die Art und Weise der Zusammenarbeit. Fundament für alle Mitarbeiter(innen), auch für die Beschäftigten in den Werkstätten, ist im St. Josefshaus das gemeinsame Grundverständnis des Umgangs in der Arbeit miteinander. Daraus wurden "Grundlagen der Zusammenarbeit" formuliert. Vertrauen und Respekt sowie die Vorbildfunktion von Führungskräften bilden hier zentrale Aspekte. Die "Grundlagen der Zusammenarbeit" wurden partizipativ erarbeitet und werden in der internen Kommunikation im Alltag immer wieder herangezogen. Sie dienen auch als Basis für den Einführungstag für neue Mitarbeitende.
Für seine positiven Arbeitsbedingungen und für die vertrauensvolle Kultur der Zusammenarbeit wurde das St. Josefshaus beim "Great Place to Work"-Wettbewerb in der bundesweiten Kategorie "Beste Arbeitgeber Gesundheit & Soziales 2017" erneut ausgezeichnet. Auch in der Kategorie "Beste Arbeitgeber in Baden-Württemberg 2017" zählt das St. Josefshaus im südbadischen Rheinfelden-Herten als einziges Sozialunternehmen zu den Besten. Die Ergebnisse resultieren vorwiegend aus einer anonymen Mitarbeiterbefragung.
Die Aus-, Fort- und Weiterbildung ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Personalstrategie des St. Josefshauses. Mit der Theresia-Scherer-Schule als eigener Fachschule, den umfangreichen Weiterbildungsangeboten, dem Qualifizierungsangebot zur Pflegedienst- oder zur Wohnbereichsleitung, mit der speziell für die Anforderungen an Führungskräfte konzipierten Fortbildung "TrendFuture", den individuellen Entwicklungsvereinbarungen aus Mitarbeiterjahresgesprächen und dem Programm "Traummaße" für langjährige Mitarbeitende ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung bis hin zur Neuorientierung.
Arbeitsplatzkultur als Erfolgsfaktor
Kultur, und damit auch Arbeitsplatzkultur, ist in einer traditionsreichen Einrichtung wie dem St. Josefshaus neben Strategie und Struktur ein zentraler Erfolgsfaktor. Die Führungsarbeit wurde dafür in den letzten Jahren hin zu einer Beteiligungskultur modernisiert. Im Rahmen der Balanced Scorecard des St. Josefshauses setzt man sich nun mit agilen Führungsmethoden auseinander. Bei diesen Methoden wird die Führungsrolle kontinuierlich auf die sich verändernden Gegebenheiten ausgerichtet. Führen wird als stetige Entwicklung und Bereitschaft zur Gestaltung aufgefasst.
In dem einmal jährlich stattfindenden Führungskräfte-Workshop beschäftigen sich die rund 90 Leitungskräfte der verschiedenen Ebenen und Bereiche mit aktuellen Fragestellungen und reflektieren ihr Werte- und Führungsverständnis. Sie sehen es als ihre grundlegende Aufgabe an, Werte und Grundsätze zu vermitteln, offen und transparent zu informieren und zu prüfen, wo Verbesserungsbedarf in der Zusammenarbeit aller Mitarbeitenden besteht. Die Führungskräfte-Workshops leisten einen Beitrag, die Arbeitsplatzkultur weiterzuentwickeln und die Zusammenarbeit zu prägen und zu festigen. Die letzten drei Workshops haben sich mit den Themen Kultur, Kommunikation, Werte, Veränderungsprozesse und Resilienz befasst.
Das St. Josefshaus versteht sich als lernendes Sozialunternehmen. Die Führungskräfte des St. Josefshauses sind davon überzeugt, dass die Reflexion der eigenen Führung und die kontinuierliche Prüfung der Zusammenarbeit zu ihren Hauptaufgaben gehören. Gerade die anonyme und umfassende Mitarbeiterbefragung beim "Great Place to Work"-Wettbewerb gibt wichtige Hinweise und stößt neue Ideen an. Besondere Aufmerksamkeit widmet das St. Josefshaus deshalb aktuell den Themen Beteiligungskultur, Fehler- und Erfahrungskultur, Willkommenskultur für neue Mitarbeitende sowie Vielfalt und Diversity.
Führungskräfte können gute Arbeit machen, wenn auch sie selbst und ihre Vorgesetzten ihrer beruflichen Entwicklung und ihren Potenzialen in den jeweiligen Lebensabschnitten regelmäßig Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Die drei folgenden Beispiele zeigen am deutlichsten, was daraus für die Menschen selbst und für das Unternehmen erwachsen kann.
Vom Praktikanten zur Einrichtungsleitung
Markus Spies hat vor über 18 Jahren als Vorpraktikant seine Tätigkeit im St. Josefshaus begonnen. Heute verantwortet der 38-jährige Familienvater als Einrichtungsleitung die Führung von mehreren Häusern der Behindertenhilfe mit über 100 Wohnplätzen. Nach dem Praktikum schloss Markus Spies die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger an der zum St. Josefshaus gehörenden Theresia-Scherer-Schule ab. Er drehte damals eine sogenannte "Ehrenrunde" und ist damit für alle Auszubildenden mit Lernblockaden eine gute Motivation. Zunächst arbeitete er als Fachkraft, übernahm die Leitung einer Wohngruppe und später die Teamleitung von zwei Wohngruppen in einem Haus. Seit dem Jahr 2013 ist er als Einrichtungsleiter tätig und noch lange nicht am Ende seiner professionellen Entwicklung angekommen. "Das Besondere am St. Josefshaus ist die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten. Ich war zwar bis jetzt immer im Bereich Wohnen der Behindertenhilfe tätig, habe aber schon sehr viele verschiedene Arbeitsfelder kennengelernt und Funktionen innegehabt", fasst Markus Spies zusammen. "Man kann sich hier persönlich und beruflich weiterentwickeln und erhält die Möglichkeit, sich einzubringen und an Veränderungsprozessen zu beteiligen." Markus Spies ist Mitglied der Steuerungsgruppe "Konversion", die federführend den Generalplan zur Anpassung an die Landes-Heimbau-Verordnung in den nächsten 25 Jahren steuert.
Natürlich hat auch er von den vielen Weiterbildungsangeboten und den Führungskräfte-Workshops profitiert. Zuletzt hat er am Programm "TrendFuture" teilgenommen und nun eine finanzielle Unterstützung des Arbeitgebers für ein berufsbegleitendes Studium erhalten, bei dem aber auch Beruf und Familie noch Platz finden. Die berufliche Entwicklung von Markus Spies steht ganz gewiss für die gelungene und gelingende Personalentwicklung.
Karriere ist, wenn es passt
Andrea Schönenberger befindet sich bereits im letzten Viertel ihrer Erwerbsbiografie und hat im vergangenen Jahr den Arbeitsplatz gewechselt. Auf ihrer neuen Stelle setzt sie noch einmal alles um, was ihr die umfassende Mischung aus ihren fachlichen Kompetenzen und Erfahrungen ermöglicht.
Vor 40 Jahren hat sie ihre Arbeit als Heilerziehungspflegerin im St. Josefshaus aufgenommen. Sie war als Teamleiterin, Wohnbereichs- und als Heimleiterin tätig. Neben verschiedenen Führungsprogrammen hat sie berufsbegleitend die Ausbildung zur Heilpädagogin und zur systemischen Beraterin abgeschlossen. Den Wechsel zwischen verschiedenen Bereichen innerhalb des St. Josefshauses betrachtet Andrea Schönenberger als Gewinn - sowohl für die persönliche Entwicklung als auch für die berufliche Qualifikation: "Ich konnte mich fachlich sehr gut weiterentwickeln, auch schon vor 20 Jahren. Das kann ich jetzt zum Ende meiner beruflichen Laufbahn hin noch einmal einsetzen."
Zur Unterstützung der Pflege ihrer Mutter hat sie zeitweise im Home-Office gearbeitet. Über ihr Zeitwertkonto hat sie sich vor Beginn der neuen Herausforderung eine dreimonatige Auszeit genommen und ist, wie von ihr gewünscht, nun nicht mehr in Vollzeit tätig. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Behindertenhilfe berät die 60-Jährige Menschen mit Behinderung und deren Angehörige bei wohnlichen Veränderungen und Umzügen, wirkt im Arbeitskreis "Unterstützte Kommunikation" mit und begleitet den Heimbeirat.
Auch ihre Tochter Lena Bohner arbeitet seit Aufnahme ihres Studiums an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg im St. Josefshaus. Deren Sohn besucht die betriebseigene Kindertagesstätte. Lena Bohner befindet sich gerade im Wiedereinstieg nach der Geburt des zweiten Kindes.
Chancen nutzen und mutig nach vorn
Nicole Brutschin arbeitet in der Altenpflege. Nach ihrem Eintritt in das St. Josefshaus hat die heute 42-Jährige verschiedene Weiterbildungen wie zum Beispiel im Bereich Case Management absolviert und ist bereits seit zehn Jahren in leitenden Funktionen tätig. Im Jahr 2014 übernahm sie von ihrem bisherigen Vorgesetzten die Einrichtungsleitung im Seniorenzentrum in Zell im Wiesental.
Im Seniorenzentrum Efringen-Kirchen wurde zwischenzeitlich eine erfahrene, kommunikativ starke und bodenständige Einrichtungsleitung gesucht. Die Geschäftsführung des St. Josefshauses fragte Nicole Brutschin an. Mit viel Mut und klaren Absprachen nahm sie die Herausforderung an und leitet heute beide Seniorenzentren. Im Gegensatz zu den meisten Einrichtungsleitungen hat Nicole Brutschin bis jetzt nicht studiert, sondern ist direkt nach der Mittleren Reife in den Beruf eingestiegen. Nun ergab sich die Möglichkeit, eine wissenschaftliche Weiterbildung an der Katholischen Hochschule in Freiburg wahrzunehmen, die sie mit einem "Certificate of Advanced Studies" abschließen wird.
Nicole Brutschin hat sich vorausschauend ein Zeitwertkonto für zukünftige Herausforderungen oder Wünsche eingerichtet - sei es, dass sie Zeit für die Pflege von Angehörigen oder einfach eine Auszeit haben oder doch früher die Rente antreten möchte. "Das St. Josefshaus bietet viele berufliche Möglichkeiten und ist zugleich so groß, dass es eine Jobsicherheit gibt. Wir können hier intern Netzwerke schaffen, uns austauschen und gegenseitig von unseren Erfahrungen profitieren. Das ist möglich, weil wir uns vertrauen", erklärt Nicole Brutschin.
Die Personalstrategie des St. Josefshauses zeigt, wie durch die besondere Entwicklung der Führungskräfe eine Arbeitsplatzkultur in vielfältiger Weise gewinnbringend sein kann. Die "Great Place to Work"-Auszeichnungen bestätigen, wie wichtig dabei der persönliche, vertrauensvolle Umgang miteinander ist.
Leistungswandlung – arbeitsrechtliches Tabu oder Chance?
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