Zahlen, Daten, Fakten zur Allgemeinen Sozialberatung
Die Allgemeine Sozialberatung, der Grunddienst der Caritas in Deutschland, steht allen Menschen offen. Vor Ort tätig sind die Orts-Caritasverbände, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und der SKM – Katholischer Verband für soziale Dienste in Deutschland. In den Diözesan- und Ortsverbänden wird sie auch als Caritas-Sozialdienst (CSD), als Allgemeine Lebensberatung (ALB) oder als Allgemeine Lebens- und Sozialberatung (ALSB) ausgewiesen. Es handelt sich aber trotz dieser unterschiedlichen Bezeichnungen um einen Arbeitsbereich, der als Eingangstor zur Beratung der Caritas beschrieben wird.
Die Bandbreite der Themen ist groß und die Arbeit erfordert ein breites Wissen und gute methodische und professionelle Kompetenzen. In den Eckpunkten der Allgemeinen Sozialberatung, die am 25. Juni 2001 vom damaligen Zentralvorstand des Deutschen Caritasverbandes (DCV) beschlossen wurden, heißt es: „Die Allgemeine Sozialberatung ist auf Grund ihres Selbstverständnisses und ihrer Aufgaben ein Fachdienst. Sie versteht sich als unverzichtbarer Grunddienst der verbandlichen Caritas.“ (Siehe neue caritas Heft 15/2001.)
Die Zentralstatistik des DCV gibt unter der Bezeichnung „Allgemeine Sozialberatung“ für das Jahr 2008 366 Beratungsstellen an. Im Jahr 2010 sind laut dieser Statistik sogar 388 Stellen in Deutschland tätig. Die Adressdatei der Online-Beratung der ASB weist inklusive Neben- und Außenstellen sogar über 550 Stellen der Allgemeinen Sozialberatung aus.
Statistik weist Rückgang an Mitarbeitern aus
Was auf den ersten Blick nach Wachstum aussieht, stellt sich bei näherem Hinsehen als Rückgang heraus. Denn trotz des Anwachsens der Zahl der Beratungsstellen sinkt die Zahl der Mitarbeitenden von 1099 Mitarbeitenden im Jahr 2008 auf 1046 im Jahr 2010. Bei den Vollzeitstellen sinkt diese Zahl sogar von 364 Personen (2008) auf 223 (2010). Dies ist ein Rückgang der Vollzeitstellen in diesem Bereich um mehr als 30 Prozent in zwei Jahren! Gleichzeitig wächst die Zahl der Teilzeitbeschäftigten (nur) um circa zwölf Prozent von 735 Personen auf 823. Ein massiver Rückgang für einen „unverzichtbaren Fachdienst der verbandlichen Caritas“.
Die Stellen der Allgemeinen Sozialberatung sind in aller Regel frei finanzierte Dienste, erhalten also keine staatlichen Gelder oder andere öffentliche Mittel. Häufig werden Zuschüsse der Kirche für diesen Zweck eingesetzt. Ein Schwinden dieser Zuschüsse hat entsprechende Konsequenzen für den Erhalt der Beratungsstellen. Der Zulauf zur Sozialberatung ist dabei gleichbleibend hoch.
Es werden seit 2007 jährliche Stichtagserhebungen durchgeführt, die die Notwendigkeit dieser Beratung belegen. Bei den Erhebungen werden alljährlich circa 3500 Klient(inn)en an dem Stichtag erreicht. Dabei wurde festgestellt, dass 26 Prozent der Klient(inn)en keinen Schulabschluss haben, 50 Prozent ALG II erhalten und 35 Prozent einen Migrationshintergrund haben. Der Altersschwerpunkt der Klient(inn)en liegt zwischen 30 und 49 Jahren. Es werden zu 64 Prozent Frauen und zu 36 Prozent Männer erreicht.
Dies zeigt, dass die Sozialberatung der Caritas die Menschen erreicht, die Hilfe brauchen. Die Berater(innen) helfen den Menschen ganz konkret. Es wäre wichtig, dass die Träger der Beratungsstellen sich immer wieder bewusst machen, dass hier die Menschen ankommen, für die die Caritas vor allem da ist: Menschen in Not.