„Dem Volontär ist nichts zu schwer“
Die Erfahrungen nach eineinhalb Jahren zeigen: Ein PR-Volontariat ist nicht nur ein Gewinn für den Volontär oder die Volontärin. Es ist eine Bereicherung für die gesamte Organisation. Davon sind Volontärin Alina Hartnack und ihre Ausbilderin Svenja Koch in der Stabsstelle Kommunikation beim DiCV Hildesheim überzeugt.
Alina Hartnack war die erste Volontärin im Caritasverband für die Diözese Hildesheim. Aber sie wird nicht die letzte sein, das nächste Volontariat ist bereits in Vorbereitung. Ihr Ausbildungsplan für die 18 Monate von Mai 2023 bis September 2024 war "hausgemacht" und bot zahlreiche Ausbildungsstationen im Haus und außerhalb.
Alina Hartnack (28) hatte zuvor als Werkstudentin beim DiCV gearbeitet und unter anderem das Intranet in Sharepoint aufgebaut. Dadurch fiel die Einarbeitung in die Caritas-Strukturen weg. "Für uns war aber immer klar, dass Alina Hartnack nicht einfach als Vollzeitkraft in der Öffentlichkeitsarbeit mit Volontärsgehalt ausgenutzt werden sollte", sagt Svenja Koch. Die Kosten des Volontariats belaufen sich für 18 Monate Vollzeit inklusive Reisen und Kursgebühren auf rund 60.000 Euro.
In der ersten Zeit besuchte Alina Hartnack die modularen Kurse der Akademie für Publizistik, eines explizit kirchenfernen Ausbildungsinstituts. Hier konnte sie sich mit Volontär:innen verschiedenster Hintergründe vernetzen: von Agenturen über Ministerien bis hin zu Wirtschaftsunternehmen. Zu den zentralen Ausbildungsinhalten im DiCV gehörte die klassische Pressearbeit mit dem Verfassen von Presseerklärungen, journalistisches Schreiben sowie die strategische Verbreitung über Presseverteiler, Planung von Pressekonferenzen und Interviews bis hin zur Stimmbildung. Darüber hinaus erwarb sie Fähigkeiten in der Krisenkommunikation.
In einer aktuellen Ausbildung gehören Social-Media- und Online-Kommunikation sowie Visualisierung (Bewegtbild-Produktion) als Schwerpunkte dazu. Diese breite Palette an Fertigkeiten stellt sicher, dass Volontär:innen für die dynamischen Anforderungen der Kommunikation gut gerüstet sind. Svenja Koch: "Unser Ziel war es, dass unsere Volontärin auch außerhalb der Caritas gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat."
Dafür musste Alina Hartnack schon in der Ausbildung örtlich flexibel sein. Sie sah viele Ferienwohnungen von innen: in Brüssel, Berlin, Hamburg, Freiburg, in Northeim und Duderstadt. Jedes Mal war es spannend, sich in neue Arbeitsprozesse schnell einzufinden.
Alina Hartnacks Bilanz fällt positiv aus: "Das PR-Volontariat bei der Caritas hat mir nicht nur fundierte praktische Kenntnisse in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vermittelt, sondern auch meine persönliche und berufliche Entwicklung stark gefördert." Künftig will die Master-Absolventin in Interkultureller Kommunikation in der PR internationaler Organisationen arbeiten.
Das PR-Volontariat hat sich als Erfolgsmodell erwiesen. Verbände und Träger von Einrichtungen sollten diese Möglichkeit in Betracht ziehen, um talentierten Nachwuchs zu fördern und gleichzeitig von frischen Ideen und Engagement zu profitieren.
PR-Volontariat
Wie es zum Erfolg wird
Eine erfahrene Ansprechperson steht der:dem Volontär:in als Mentor:in die gesamte Zeit zur Seite. Bereichernd sind die Einbindung und der Austausch in einem Kommunikationsteam. Ein strukturierter Ausbildungsplan ist essenziell wichtig. Dieser umfasst neben intern zu vermittelnden Inhalten externe Stationen wie Kommunikationsabteilungen anderer Caritasverbände oder frei wählbare Organisationen außerhalb. Ein Budget von rund 60.000 Euro für 18 Monate Vollzeit oder bis 24 Monate in Teilzeit ist erforderlich. Von großer Bedeutung für den Lernerfolg ist ein eigenes Projekt. Im Fall von Alina Hartnack war das der Elisabethpreis 2023. Sie war von der Ausschreibung über die Organisation der Jury bis hin zur Preisverleihung verantwortlich.