Wohnungslosigkeit in Brandenburg gestiegen
"Hier im Landkreis gibt es mehr Obdachlose als vor einem Jahr, aber auch viele Wohnungslose", so Thieme gegenüber dem rbb. "Das bedeutet, die Menschen haben zwar immer noch einen Schlafplatz bei Verwandten, Freunden oder Bekannten, aber sie haben keine Meldeadresse und keine Wohnung mehr. Viele, die in die Wohnungslosigkeit fallen, sind aktuell alleinerziehende Frauen mit Kindern."
Gründe für die wachsende Zahl an Menschen ohne Mietvertrag seien laut Thieme zum einen die Tatsache, dass immer mehr Berliner Familien wegen zu hoher Mietpreise ins Umland zögen. Zum anderen sei im Landkreis Oder-Spree die Großfabrik des Automobilherstellers Tesla ein maßgeblicher Punkt. Denn mittlerweile seien hier 10.000 Beschäftigte eingestellt, die ebenfalls mit ihren Familien Wohnraum suchten. Die Caritas in Fürstenwalde vermutet vor diesem Hintergrund eine hohe Dunkelziffer an Menschen, die davon bedroht seien, ihre Wohnung zu verlieren und hilft deshalb mit aufsuchender Beratung. Das neue Projekt "Pro Domus", das von der EU gefördert wird, berät Klient*innen zu Hause, bevor es zu spät ist. "Wir müssen die Menschen unbedingt erreichen, bevor die Wohnung verloren geht", so Thomas Thieme im rbb.
Weitere Informationen: www.caritas-brandenburg.de/wohnungsnot
Text: Christina Kölpin