Klimakrise: Back to the streets – ja, unbedingt!
Ende Juli 2023: Der heißeste Monat seit 120.000 Jahren ist vorüber. Noch nie wurden weltweit so viele Hitzerekorde dokumentiert. August 2023: Starkregen und Schlammlawinen überrollen Österreich, Slowenien und Tschechien. Der Klimawandel ist bei uns und in der Nachbarschaft schon längst angekommen und spürbar.
"Wir sind bereit", formulierten kürzlich mehr als 140 Persönlichkeiten aus Caritas und Kirche in einem offenen Brief. Bereit, der Klimakrise mit aller Kraft entgegenzutreten, es nicht noch schlimmer werden zu lassen. Die Caritas will in knapp sechs Jahren klimaneutral sein. Da reicht es nicht, nur zu fordern. Es muss gehandelt werden. Sei es im Arbeitsalltag, wenn es um die Büroausstattung geht, um den fairen Kaffee oder das Umweltpapier im Drucker. Aber auch auf strategischer Ebene, wie beim Installieren von Photovoltaik auf den Dächern unserer Einrichtungen, und beim Energiesparen.
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Neben vielen Eigeninitiativen braucht es Strukturen, die einen sozial gerechten Klimaschutz erst möglich und finanzierbar machen. Deshalb enthielt der Brief auch einen Appell an Politiker:innen, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Für mich geht es in der Frage, wie wir mit der Klimakrise umgehen, auch um Solidarität und Zusammenhalt. Deshalb war ich im August wieder beim Klimastreik in München. Während einer Rede über die Folgen des Klimawandels für die Gesundheit ruft ein Passant lautstark "Lüge!". Wir werden auf unserem Demozug durch die Innenstadt von Autofahrer:innen und Fußgänger:innen mit Kopfschütteln oder abfälligen Bemerkungen "begrüßt". Viele zücken die Kamera, ich fühle mich wie im Zoo.
Warum ich trotzdem für eine bessere Zukunft auf die Straße gehe? Weil ich darauf vertraue, dass wir als Gesellschaft zusammen etwas bewirken können. In verschiedenen Städten und Gemeinden gibt es immer mehr Klima-Projekte, die zu einem lebenswerteren Umfeld führen. Das macht mir Mut, für meine und die Zukunft der nächsten Generationen.
Ich gehe auch auf die Straße, weil ich nicht bereit bin, Klimaleugner:innen die Bühne zu überlassen. Wissenschaftlicher Konsens darf nicht als Lüge oder Verschwörung abgetan werden. Diese Meinungsmache gefährdet unsere Demokratie und das Miteinander.
Am 15. September ist wieder globaler Klimastreik. Es ist wichtig, dass nicht nur wir als youngcaritas dort für unsere Zukunft laut werden! Verabreden Sie sich mit Ihren Kolleg:innen und zeigen Sie, dass wir mit einer Erderwärmung von 2,8 Grad nicht leben wollen und können.