Digitale Potenziale in der Eingliederungshilfe nutzen
Die Coronapandemie hat die Eingliederungshilfe - besonders im Hinblick auf eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe - teils massiv zurückgeworfen. Werkstätten mussten schließen und es kam zu einem Rückzug aus dem Sozialraum - neue Möglichkeiten der Teilhabe waren deshalb gefragt. So gewannen digitale Technologien an Bedeutung, da sie Barrieren abbauen, neue Räume des Austauschs schaffen und die Autonomie von Menschen mit Behinderungen erhöhen können. Aber auch für die Leistungserbringer ergeben sich durch die Digitalisierung neue Chancen. So kann diese vor allem bei Steuerungsprozessen sowie der Weiterentwicklung der eigenen Angebote unterstützen.
Das neue Miteinander von Menschen mit Behinderungen und digitalen Assistenzsystemen sowie ein digital unterstütztes Leistungsportfolio haben einen großen Vorteil: Personelle Ressourcen können geschont und Arbeitsbedingungen verbessert werden. So kann zum Beispiel der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) die Dienst- und Einsatzplanung effizienter gestalten. Ebenso können Assistenzsysteme Menschen mit Behinderungen bei einer selbstständigen Arbeitsweise unterstützen. In Zeiten des Fachkräftemangels tragen hierdurch eingesparte personelle und zeitliche Ressourcen maßgeblich zur Versorgungssicherung bei.
Die Potenziale digitaler Technologien nutzt das "Innovationsnetzwerk Eingliederungshilfe.digital - Innet", um Entwicklungen in der Eingliederungshilfe voranzutreiben. Das offene Netzwerk - bestehend aus neun Leistungserbringern sowie Fachexpert:innen aus den Bereichen KI, Digitalisierung und Eingliederungshilfe - ermöglicht einen gegenseitigen Austausch, Inspiration sowie die Entwicklung neuer digitaler Lösungsansätze.
"Unser Erfolgstreiber ist die Kollaboration von Menschen mit Behinderungen, Fachkräften der Eingliederungshilfe, Digitalaffinen und sozial Engagierten. Diese wird durch strukturierte Innovationsprozesse unter Nutzung von Methoden des Design Thinking unterstützt", sagt Hubert Vornholt, Vorstandsvorsitzender des Franz Sales Hauses, Mitglied im Netzwerkkern und Vorstandsmitglied des Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V. (CBP).
Beiträge der Beschäftigten gehen in die Entwicklung ein
Formate für strukturierte Innovationsprozesse müssen verschiedene Interessenlagen berücksichtigen, Menschen mit Behinderungen aktiv beteiligen und teilhabeorientiert ausgerichtet sein. Das berücksichtigte der durch das Innet veranstaltete "Lösungs-Sprint"1 "Arbeitsalltag in Werkstätten digital mitgestalten". Die Online-Workshops nahmen die Themen Selbstmanagement und Mitbestimmung mit folgender Frage in den Fokus: Wie können wir Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen mit digitalen Hilfen unterstützen, so dass sie aktiv und selbstbestimmt zur Gestaltung ihres Arbeitstages beitragen? Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen berichteten von Problemen, die ihnen im Arbeitsalltag in den Werkstätten begegnen. Mit den identifizierten Problembereichen setzten sich dann Expert:innen aus unterschiedlichen Feldern auseinander: Im Ergebnis entstanden zwei App-Ideen, die Werkstattbeschäftigte dabei unterstützen, eigene Wünsche und Ideen zu äußern und ihren Arbeitsalltag selbstbestimmt zu gestalten.
Der Lösungs-Sprint zeigt: Mit der geballten Kraft verschiedener Expert:innen lassen sich digitale Lösungen aktiv angehen, die eine personenzentrierte Leistungserbringung unterstützen. Deshalb setzt das Innet auf eine möglichst große Vielfalt der Beteiligten sowie ein fortlaufendes Wachstum - so erweiterte es sich kürzlich durch einen neuen Partner aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz.
1. Sprint: kollaborative Arbeitsform, die innerhalb kurzer Zeit Ergebnisse erzielen soll.
Ein Öko-Dorf am Rande einer Großstadt
Probier’s mal mit Genügsamkeit
Flexibel handeln, agil denken, kreativ lernen
Der Schutz von Mandatsträgern vor Kündigungen
Nur bei Kindesunterhalt kommt Kindergelderhöhung an
Risiken entdecken und Gutes zeigen
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