Wie die Caritas Spanien soziales Unternehmertum fördert
Im Juni 2023 hat die Caritas Spanien eine Delegation von Vertreter:innen aus sechs europäischen Caritasverbänden empfangen - aus Österreich, Griechenland, Deutschland, Polen, Bosnien und von Caritas Europa. Während des Besuchs hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich über die Projekte der Stiftung Formació i Treball (Caritas Barcelona) und das Sozialunternehmen Ecosol (Caritas Girona) zu informieren. Das Ziel war, sich über Methoden und Modelle auszutauschen und Praxisbeispiele für soziales Unternehmertum vor Ort kennenzulernen. Hintergrund der Studienreise ist die Arbeit der Task Force "Social Economy" von Caritas Europa, welche die politische Arbeit zu sozialem Unternehmertum und sozialer Wirtschaft auf der europäischen Ebene begleitet und sich inhaltlich intensiv mit dem Social Economy Action Plan (SEAP) beschäftigt hat. Dieser war im Dezember 2021 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen worden.1 Dahinter steckt die Idee, durch ein sozialeres Unternehmertum die Transformation zu einer sozial-ökologischen und gerechteren Wirtschaft zu unterstützen.
Caritas und Bischöfe für mehr Gerechtigkeit
Die Caritas Spanien hat sich gemeinsam mit den Bischöfen schon früh grundsätzlich darüber Gedanken gemacht, wie sie selbst einen Beitrag leisten kann, und im Jahr 2017 das Programm "Economía Solidaria" entwickelt, um den negativen Folgen des Kapitalismus entgegenzuwirken, wie Ungleichheit, soziale Ausgrenzung, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, negative Umweltauswirkungen und Armut. In diesem Programm werden unter anderem Themen wie inklusive Beschäftigung, fairer Handel und ethische Finanzierungsmöglichkeiten aufgegriffen. Für die praktische Umsetzung wurden dafür auf der Bundesebene Stellen und Ansprechpartner:innen geschaffen, die für förderliche Rahmenbedingungen sorgen sollen. Zu den Aufgaben zählen neben Fundraising und der Suche nach passenden Förderprogrammen das Ausloten von Kooperationspartnern, die Begleitung und Beratung bei der Gründung von neuen Unternehmen oder beim Aufbau neuer Standorte, Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildungen und die Vernetzung der unterschiedlichen Fachbereiche und Regionen. Die Hauptgeschäftsfelder liegen in den Bereichen ökologische Landwirtschaft, Abfallwirtschaft, Restaurant und Catering, Wäschereien und Reinigung.
Altkleider werden verwertet
Ein Beispiel sind die Secondhandläden der Marke "Moda re-". Dafür werden in über 40 Regionen in Spanien Altkleider in mehr als 7500 Containern gesammelt und in drei großen inklusiv betriebenen Sammel- und Sortierbetrieben verarbeitet. Im Jahr 2022 waren das mehr als 43.000.000 Kilo Klamotten. Ein Teil davon landet in den 137 sehr modern eingerichteten Secondhand-Kleidergeschäften. Zum Konzept gehören die Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells, der Aufbau einer eigenständigen Marke, die Unterstützung mit professionellen Store-Managern und ein hoher Einsatz von Technik. So sind zum Beispiel die Container mit Sensoren ausgestattet, um die Füllhöhe zu messen und die Logistik zu optimieren, zudem wird in den Betrieben mit Hilfe von Scannern die Qualität der Stoffe gemessen.
Gute Beispiele für soziales Unternehmertum
Die Caritas Spanien hat damit einige beeindruckende Leuchtturmprojekte aufgebaut und ist zum Thema soziales Unternehmertum auf europäischer Ebene sprachfähig. Auch auf Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation wird viel Wert gelegt. Weitere Einblicke und Bilder unter: www.caritas.es/que-hacemos/economia-solidaria
1. Kurzlink: https://t.ly/rHwHN
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