Attraktive Arbeitsbedingungen bei der Caritas – mehr als nur Tariflohn
I n zahlreichen Berufsfeldern hat sich sowohl arbeitgeber- als auch arbeitnehmerseitig die Erkenntnis durchgesetzt, dass attraktive Arbeitsbedingungen wichtige Faktoren im Praxisalltag sind. Hierbei handelt es sich um ein multifaktorielles Gebilde aus passenden Weiterbildungsmöglichkeiten, angemessenem Lohn, einer guten Vereinbarkeit mit familiären Interessen und hoher Beschäftigungssicherheit.
Mit der dritten Erhebung des Caritaspanels im Jahr 2018 (n=277) wurde erstmals ein detaillierter Blick auf diese organisationalen Facetten geworfen. Hier die Resultate zum Thema Arbeitsplatzattraktivität und Personalbindung aus der letzten Rechtsträgerumfrage: Für fast 90 Prozent der Befragten sind vor allem Arbeitsplatzsicherheit, Betriebsklima, Arbeitsinhalte und Weiterbildungsmöglichkeiten sehr wichtig. Diesem Wunsch entsprechend können Beschäftigte in fast allen abgebildeten Einrichtungen und Diensten (96 Prozent) während der Arbeitszeit an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen. Auch wird eine flexible Arbeitszeitgestaltung als eines der Top-Argumente für die nachhaltige Fachkräftegewinnung und -bindung bewertet.
Wer sich als Arbeitnehmer(in) eine Vollzeitstelle beziehungsweise einen vollzeitnahen Beschäftigungsumfang wünscht, hat bei der Caritas gute Umsetzungschancen. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) aller Mitarbeitenden haben eine Arbeitszeit von mindestens 75 Prozent einer Vollzeitstelle. Auch die als besonders attraktiv eingeschätzte Beschäftigungssicherheit stimmt mit mehreren Indikatoren zur betrieblichen Realität überein. 60 Prozent der Arbeitnehmenden sind seit mindestens fünf Jahren im selben Betrieb beschäftigt, fast jeder vierte sogar seit mindestens zehn Jahren. Im Vergleich zum Jahr 2016 kann ein Rückgang der Befristungsquote um vier Prozentpunkte auf 13 Prozent beobachtet werden. Auch sank der Anteil arbeitgeberseitiger Kündigungen an allen Personalabgängen auf nur noch acht Prozent (Vergleich zur Gesamtwirtschaft: 22 Prozent1 ).
Ausbildung ist zentral
Da die große Mehrheit der Rechtsträger für die kommenden Jahre Schwierigkeiten bei der Fachkräftesuche erwartet, wird der Aspekt der betrieblichen Berufsausbildung für die zukünftige Personalpolitik der Caritas an Bedeutung gewinnen. Positiv ist deshalb zu bewerten, dass 83 Prozent der befragten Akteure die gesetzlichen Voraussetzungen zur Berufsausbildung erfüllen. Von diesen bilden fast drei Viertel derzeit auch tatsächlich neue Fachkräfte aus. Im Ausbildungsjahr 2017/18 konnten fast 90 Prozent aller Ausbildungsplätze besetzt werden. Nach erfolgreichem Abschluss wurden beispielsweise in der Altenhilfe 75 Prozent der Auszubildenden übernommen. Alle drei Quoten aus der Caritas-Landschaft liegen deutlich über dem wirtschaftsweiten Durchschnitt.
Resümierend hat sich für 2018 gezeigt, dass Attraktivitätsparameter in weiten Teilen der Praxis umgesetzt waren. Für die kommende Befragung werden neue Bereiche beleuchtet, die mit Arbeitgeberattraktivität und -engagement korrespondieren. So geht es um mobiles Arbeiten, die Beschäftigung Geflüchteter, Anreize bei der Auszubildendensuche und ganz aktuell zu den Folgen der Corona-Pandemie. Mehr Informationen unter https://caritas-dienstgeber.de/themen/caritaspanel.html. Dort besteht die Möglichkeit zur Anmeldung für den Newsletter mit aktuellen Forschungsergebnissen sowie Ankündigungen zum Erhebungsbeginn im Jahr 2020.
Anmerkung
1. Gesamtwirtschaftliche Vergleichswerte: vgl. Dettmann, E. et al.: IAB Forschungsbericht 10/2019.
Vita activa in viraler Gesellschaft
Weibliche Genitalbeschneidung aus Sicht betroffener Frauen
Prekäre Lebenslagen unter der Lupe
Die Vergütung außer der Reihe anpassen
Hinterlassen Sie einen Kommentar zum Thema
Danke für Ihren Kommentar!
Ups...
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite erneut und wiederholen Sie den Vorgang.
{{Reply.Name}} antwortet
{{Reply.Text}}