Klimaschutz verbindet Inlands- und Auslandsarbeit
Caritas-Einrichtungen, Gemeinden und gar ganze Erzdiözesen haben sich angesichts des fortschreitenden Klimawandels und seiner zerstörerischen Wirkungen große Ziele gesetzt und wollen "klimaneutral" werden. Durch Energiesparen und den Verzicht auf energieaufwendiges Handeln wie Flugreisen lassen sich zwar viele Treibhausgase vermeiden. Weil jedoch keine Organisation ganz ohne Energie auskommt, bleibt die Möglichkeit der Kompensation, um wirklich klimaneutral werden zu können.
Eigenes klimaschädliches Verhalten kann etwa über die "Klima-Kollekte", den kirchlichen Kompensationsfonds, ausgeglichen werden. Und zwar ganz einfach: Über den CO2-Rechner auf der Website der Klima-Kollekte wird zunächst der Ausstoß von Treibhausgasen ermittelt. Das kann der Energieverbrauch im eigenen Haus beziehungsweise der eigenen Einrichtung sein, etwa durch Heizen oder Stromverbrauch, oder auch auf Reisen, ob mit Flugzeug, Auto oder Bahn. Der errechnete Wert, also der klimaschädliche Ausstoß an Kohlendioxid (CO2), wird anschließend kompensiert – per Zahlung an die Klima-Kollekte. Wer beispielsweise von Hamburg nach New York und zurück fliegt, legt etwa 12.000 Kilometer zurück und produziert dabei 3,71 Tonnen CO2-Emissionen. Dies entspricht 85 Euro an Kompensation.
Diese finanziert mit den Mitteln Klimaschutz-Projekte in Ländern und Regionen, die besonders vom Klimawandel betroffen, wenngleich wenig dafür verantwortlich sind. Der Ausgleich des eigenen CO2-Verbrauchs kommt also dort an, wo er besonders benötigt wird. So ersetzen in Tansania, Indien oder Nicaragua energie-effiziente und sparsame Kocher frühere Herde und Öfen, in denen viel Holz oder Kohle verbrannt wurde. Andere Projekte in Kuba, Myanmar und Indien wiederum führen erneuerbare Energien ein, welche die Lebensbedingungen vor Ort verbessern und dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.
Vorsorge gegen Dürrefolgen und Hochwasserschutz
Das Konzept ist so überzeugend, dass der Deutsche Caritasverband nun Gesellschafter der ökumenisch organisierten Klima-Kollekte geworden ist. Damit verstärkt der DCV seine Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel und verknüpft gleichzeitig nationale und internationale Arbeitsbereiche. Denn nicht nur die eingangs erwähnten Caritas-Einrichtungen sind im Klimaschutz aktiv. Angesichts des rasant fortschreitenden Klimawandels und seiner gravierenden Folgen - etwa der Zunahme von Dürren und Starkregen - engagiert sich Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, bereits seit Jahren in Projekten zur Anpassung an den Klimawandel. Insbesondere bei der Vorsorge gegen Dürrefolgen in Ostafrika und im westafrikanischen Sahel sowie beim Hochwasserschutz in Süd- und Südostasien ist das Katastrophenhilfswerk bereits mit klimatischen Veränderungen und den Folgen wie Ernteausfällen und Wasserknappheit konfrontiert. Und die Prognosen der Klimaforschung lassen in Zukunft noch weit mehr Extremwetter-Ereignisse befürchten.
Caritas international wird künftig auch Projekte durchführen, die aus Mitteln der Klima-Kollekte finanziert und gefördert werden. Damit kann sich ein Kreis schließen. Wenn Caritas-Einrichtungen und -verbände ihren Ausstoß an Treibhausgasen über die Klima-Kollekte kompensieren, profitieren von den so generierten Mitteln – unter anderem – Projekte, die durch Caritas international und ihre Partner vor Ort umgesetzt werden.
Der Deutsche Caritasverband geht mit gutem Vorbild voran und kompensiert die Flüge seiner Mitarbeitenden – auch deren Auslandsreisen. Für alle an Klimaschutz und CO2-Kompensation Interessierten – Verbände, Einrichtungen und auch Privatpersonen – bietet eine neue kostenlose App der Klima-Kollekte eine zusätzliche Möglichkeit, mitzumachen. Sie unterstützt etwa dabei, den eigenen CO2-Ausstoß zu reflektieren, klimafreundliche Verkehrsmittel zu finden und im letzten Schritt unvermeidbare Klimagase zu kompensieren.
Mehr: www.klima-kollekte.de
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