Mehr Einrichtungen, mehr Mitarbeiter, mehr Betreute_ Zentralstatistik 2016
Die Zentralstatistik zum 31. Dezember 2016 wurde im Laufe des Jahres 2017 in Zusammenarbeit mit den 27 Diözesan-Caritasverbänden (DiCV) und dem Landes-Caritasverband (LCV) für Oldenburg erhoben. Erstmals lagen der Erhebung die aktualisierten Rahmenbestimmungen für die Zentralstatistik zugrunde (siehe neue caritas Heft 3/2017). Durch die Überarbeitung und das damit verbundene Konsultationsverfahren1 wurde das Bewusstsein für einen gemeinsamen Rahmen in den DiCV gestärkt. Dies hat sich auch im Erhebungsprozess bemerkbar gemacht. Ebenfalls positiv wirkte sich der gekürzte Fragebogenumfang auf die Datenqualität aus. So stieg die Rücklaufquote leicht an und beträgt 91,5 Prozent (bei der Vorerhebung im Jahr 2014: 90,4 Prozent). Aber vor allem die Quote für die Beantwortung der einzelnen Fragen und damit die Datenqualität haben sich verbessert. Für die fehlenden Einrichtungen und Dienste konnten in 55 Prozent der Fälle Werte aus dem Vorjahr herangezogen werden. Für die übrigen rund 900 Einrichtungen und Dienste wurden die Daten auf Basis der Rückmeldungen in den einzelnen Einrichtungsarten hochgerechnet.
Zahl der Einrichtungen und Dienste der Caritas steigt
Insgesamt sind im Deutschen Caritasverband 24.780 Einrichtungen und Dienste zusammengefasst. Im Gegensatz zur Erhebung zum 31. Dezember 2014 ist diese Zahl leicht gestiegen (+389). Ein großer Anteil dieses Zuwachses geht auf den Ausbau der Flüchtlingshilfe zurück. Dies zeigt sich bei den weiteren sozialen Hilfen, die einen Großteil des Zuwachses ausmachen, und in der Zunahme der
stationären Hilfen in der Kinder- und Jugendhilfe. Hier sind zum Teil auch die Hilfen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vertreten, die nicht gesondert in dem dafür vorgesehen Einrichtungsartenschlüssel unter den weiteren sozialen Hilfen angegeben wurden. Wie auch schon in der vorhergehenden Erhebung ist weiterhin ein Zuwachs bei den Tagespflegeeinrichtungen in der Altenhilfe zu verzeichnen. Auffällig ist der Rückgang um ein Fünftel in der Einrichtungsart "Mahlzeitendienst, Stationärer Mittagstisch, Essen auf Rädern".
Mehr Mitarbeitende in der Caritas
Insgesamt arbeiten 659.875 Personen in den Einrichtungen und Diensten der Caritas. Dies entspricht 447.614 Vollzeitäquivalenten. Sowohl die Anzahl der Mitarbeitenden als auch die Anzahl der Vollzeitäquivalente ist um fast sieben Prozent im Vergleich zu 2014 gestiegen. Mit einem Zuwachs von
13 Prozent gab es bei den weiteren sozialen Hilfen eine relativ große Veränderung. Diese geht vor allem auf 1800 zusätzliche Mitarbeitende im Bereich Migration zurück.
Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten bleibt mit 62 Prozent weiterhin auf einem ähnlich hohem Niveau (2014: 61 Prozent). Gut vier Fünftel der Mitarbeitenden sind Frauen.
Einrichtungen und Dienste bilden mehr aus
Ende 2016 arbeiteten insgesamt rund 42.000 Auszubildende und Schüler(innen) in Einrichtungen und Diensten der Caritas. In den vergangenen Jahren gab es eine kontinuierliche Zunahme an Auszubildenden. So waren es im Jahr 2008 nur rund 31.300 Auszubildende, das sind rund 10.700 weniger als 2016. Einen besonders starken Zuwachs verzeichnen die Gesundheitshilfe mit rund 8500 mehr und die Altenhilfe mit 2600 zusätzlichen Auszubildenden seit 2008.
Wie auch schon in den Jahren zuvor findet sich ein beträchtlicher Anteil des Anstiegs (knapp 2300 im Vergleich zur Vorerhebung 2014) in der Gesundheitshilfe, insbesondere in den allgemeinen (Akut-)Krankenhäusern. Ebenfalls sind in den Kindertagesstätten (+784) und in den vollstationären Altenpflegeeinrichtungen (+676) wesentlich mehr Auszubildende und Schüler(innen) beschäftigt. Die meisten Auszubildenden und Schüler(innen) sind in der Gesundheitshilfe (59 Prozent) und in der Altenhilfe (23 Prozent) zu finden. Ein Großteil der Auszubildenden findet sich in sämtlichen Hilfefeldern mit 65 Prozent im stationären Bereich.
Betten, Plätze und betreute Personen gleichbleibend
Die Zahl der Betten und Plätze in den stationären und teilstationären Arbeitsbereichen ist insgesamt mit 1.061.425 ähnlich hoch wie in den Jahren zuvor. Es gab allerdings eine Umverteilung unter den einzelnen Einrichtungsarten. So konnte im Vergleich zu 2014 ein Zuwachs von fast 3000 Plätzen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe verzeichnet werden, während in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung rund 5000 Plätze weggefallen sind. Die beiden neuen Einrichtungsarten "Wohnheim für Flüchtlinge" und "Wohnheim/Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge" weisen einen gemeinsamen Zuwachs von 4000 Plätzen auf.
Die Zahl der insgesamt betreuten Menschen stieg im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen sie konstant blieb, um rund eine Million Menschen auf rund 13 Millionen an. Diese Zunahme geht zum Großteil aus den allgemeinen (Akut-)Krankenhäusern hervor (+400.000). In der stationären Altenhilfe wurden über 100.000 Menschen zusätzlich betreut. Die Beratungsstellen im Bereich Migration verzeichnen mit einem Zuwachs von über 160.000 ebenfalls wesentlich mehr Betreute.1
Anmerkungen
1. Zimmermann, M.; Panjas, J.: Ein zeitgemäßes Fundament. In: neue caritas Heft 3/2017, S. 31 f.
Zur Information fügen wir der Statistik auch Daten hinzu, die aus anderen Quellen (Fachverbände, DCV-Online-Beratung) stammen. So haben im Jahr 2016 1075 Beratungsstellen der Caritas an der Online-Beratung teilgenommen. Ehrenamtliche Helfer(innen)gruppen (vor allem Caritas-Konferenzen) gibt es 2294, Selbsthilfegruppen (Kreuzbund) 1400.
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