Die Expertise bleibt erhalten

Wissenstransfer und Netzwerke sind bedeutende Chancen in unserer Gesellschaft. "Caritas Senior Services" (CaSeS) vereint beide Elemente auf einer Plattform. Im vergangenen Jahr wurde das innovative Projekt gestartet, um ­Wissen und Erfahrungen von ehemaligen Fachex­pert(inn)en und Führungskräften aus der Caritas und den Unterstützungsbedarf von Caritasunternehmen über ein Netzwerk zu verknüpfen.

CaSeS ist ein zukunftsorientierter Beitrag, um die Herausforderungen einer modernen, strategischen und demografieorientierten Personalpolitik in der Caritas zu unterstützen. Das Netzwerk nimmt den Wunsch von Führungskräften und Fachexpert(inn)en auf, nach der aktiven Berufsphase ihr Wissen und ihre Berufserfahrungen in und für die Caritas einzubringen. Die Einsätze der Senior-Expert(inn)en sind selbstbestimmt und freiwillig. Sie entscheiden, mit wem sie kooperieren und unter welchen Bedingungen sie ihre Expertise ­weitergeben möchten. Caritasunternehmen können ihren Mitarbeitenden diese nachberufliche Perspektive anbieten und sie für eine kostenlose Registrierung bei CaSeS gewinnen.

Mit der Plattform stehen für Unternehmen der Caritas kompetente Senior-Expert(inn)en zur Verfügung, die zeitlich begrenzt und bedarfsgerecht eingesetzt werden können. CaSeS bringt die Parteien auf einer erprobten und geschützten Internetplattform zusammen. Beide profitieren gleichermaßen.

Zukunft trifft auf Erfahrung

CaSeS ermöglicht die Wertschätzung des bisherigen Engagements der Mitarbeitenden. Zugleich wird durch die Plattform das Wissen sowie die Lebens- und Berufserfahrung von Kolleg(inn)en für Unternehmen der Caritas gesichert. Mitarbeitende, die im Ruhestand sind oder in naher Zukunft freigestellt werden, haben die Möglichkeit, ihre fachliche Unterstützung durch ihr spezielles Know-how weiterzugeben. Das ist für Cari­tas­unternehmen vor allem in Hinblick auf die verschiedenen Unterstützungsbedarfe essenziell.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. So können Expert(inn)en beim Zukunftskonzept eines Trägers beratend zur Seite stehen, Prozesse begleiten, in Projekten mitarbeiten, Führungs- und Nachwuchskräfte coachen, politische Lobbyarbeit, Interimsaufgaben bei Vakanzen, Schulungen oder Vorträgen übernehmen. Darüber hinaus kennen die ehe­maligen Mitarbeiter(innen) die Werte und Kultur der Caritas - ein wichtiges Kriterium neben der Fach- und Führungskompetenz.

Individuelle Interessen ­treffen auf individuelle Skills

Zentrales Element des Netzwerks ist eine geschützte, webbasierte Plattform. Das Entwicklungszentrum "Gut altwerden" ist als geschäftsführender Träger des Projektes zuständig für die Plattform, die sich am Konzept geschlossener sozialer Netzwerke orientiert. Der geschützte Rahmen gewährleistet die Seriosität und schützt vor unbefugter Nutzung. Für Unternehmen der Caritas ist anhand einer Registrierung mit einem Kurzprofil und der Verlinkung zur eigenen Homepage die Nutzung der Plattform möglich.

Voraussetzung für eine Registrierung von Senior-Expert(inn)en ist der Bezug zur Caritas. Auf ihrem persönlich gestalteten Profil geben sie unter anderem ihre Fachkompetenzen an. Die Senior-Expert(inn)en bestimmen die Art, Dauer und das Arbeitsvolumen ihres Einsatzes und können trotz Ruhestand bei interessanten Angeboten ehrenamtlich oder vergütet mitwirken.
Caritasunternehmen stellen auf der Plattform Anfragen, Angebote und Aufträge ein. Sie können geeignete Expert(inn)en direkt ansprechen oder auch Interessensbekundungen abwarten. Außerdem empfiehlt CaSeS über entsprechende Suchfunktionen den Unternehmen eine Auswahl an möglichen Fachleuten für das jeweilige Angebot. Zusätzliche Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Partner kann beauftragt werden.

Caritasunternehmen zahlen nach Registrierung eine jährliche Verwaltungsgebühr in Höhe von derzeit 75 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Für Senior-Expert(inn)en ist die Registrierung kostenlos. Die weitere Finanzierung wird von den Nutzer(inne)n auftrags­abhängig getragen. Diese beträgt bei ­erfolgreicher Vermittlung eines Senior-Experten 15 Prozent zuzüglich Mehrwertsteuer vom Auftragswert, der vom Caritasunternehmen festgelegt wird.

Eine Idee trifft auf Erfolg

2016 entwickelten fünf Träger aus Baden-Württemberg das Konzept in einem Pilotprojekt, im Jahr darauf ging die Plattform online und wurde zunächst regional in Baden-Württemberg beworben. CaSeS ist in der Wohlfahrtpflege einzigartig, die Nachfrage ist vorhanden: Seit Anfang 2018 registrieren sich zunehmend Unternehmen und Verbände der Caritas wie auch Senior-Expert(inn)en aus unterschiedlichen Diözesen und Bundesländern. Die Plattform ist ausgereift und hat ihre technische Bewährungsprobe bestanden. Die Rückmeldungen zu CaSeS nach Präsentationen in unterschiedlichen Gremien, Veranstaltungen und Workshops sind ausgesprochen positiv und zeigen, dass zur richtigen Zeit ein wichtiges Thema aufgegriffen und umgesetzt wurde. Das Feedback der Kund(inn)en zu den bereits realisierten Aufträgen ist vielversprechend und bestätigt die hohe Qualität der Senior-Expert(inn)en. Sie für die Plattform zu gewinnen ist eine Herausforderung, bedarf eines langen Atems und der Mitwirkung vieler Caritasunternehmen. Dies wird unter anderem durch die bundesweite Öffnung und die nachhaltige Unterstützung des ­Deutschen Caritasverbandes erreicht.

Nur durch die Registrierung zahlreicher ausscheidender Fachexpert(inn)en und Führungskräfte mit vielfältigen Kompetenzen aus ganz Deutschland wird CaSeS als zukunftsfähige und erfolgreiche Plattform nachhaltig bestehen können. Hier kann jedes Unternehmen der Caritas mit seiner Registrierung und aktiven Mitwirkung dazu beitragen, dass ein großer Pool unterschiedlicher Expertisen entsteht - und schließlich die Möglichkeit für ein erfolgreiches Bedienen von Anfragen und Aufträgen.

Anmerkung
Eine Registrierung für Caritasunternehmen und Senior-Expert(inn)en ist unter www.caritas-ses.de möglich.