Väter für Vereinbarkeit gewinnen
Papa im Betrieb, Mama beim Kind? Diese Aufgabenverteilung ist laut Umfragen überholt. Aktuellen Zahlen zufolge wünschen sich beide Elternteile mehr Partnerschaftlichkeit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zunehmend vorbei sind die Zeiten, in denen Vereinbarkeit als reine Frauensache definiert wurde. Männer und Frauen wollen heute vielfach beides: Familie und Beruf. Unternehmen müssen lernen, Männern genauso selbstverständlich wie Frauen Vereinbarkeitsangebote zu unterbreiten und damit zu rechnen, dass junge Väter diese auch gern annehmen.
Partnerschaftlichkeit gilt gerade in der "Generation Y" (zwischen 1980 und 1995 Geborene) als Muss. So zumindest das Ergebnis einer Umfrage des Unternehmensprogramms "Erfolgsfaktor Familie" aus dem Jahr 2014. So gut wie alle Befragten (98 Prozent) meinten, dass ein starkes familiäres Engagement für den Vater selbstverständlich sein sollte. Und 59 Prozent befürworten Teilzeitbeschäftigung beider Partner als sinnvolles Arbeitsmodell, damit sie sich die Aufgaben im Job und in der Familie gleichberechtigt aufteilen können.
Väter möchten mehr Zeit für ihre Familie haben
Gut ein Viertel der Väter mit Kindern unter 18 Jahren würde gern um einige Wochenstunden reduzieren. Tatsächlich umsetzen kann dies aber nur jeder Zwanzigste. Auch beim Thema Elternzeit liegen Wunsch und Wirklichkeit noch auseinander. Ein Drittel der Väter, deren Kinder 2013 geboren wurden, gingen in Elternzeit, 80 Prozent von ihnen begrenzt auf zwei Monate. Viele Väter würden jedoch gern eine längere Elternzeit nehmen.
Männliche Vorbilder wirken
Warum setzen Väter ihre Wünsche nicht einfach in die Tat um? Und warum nutzen sie die klassischen Instrumente der Vereinbarkeit nur zu 46 Prozent, wie die Studie zu Renditepotenzialen der Vereinbarkeit des Bundesfamilienministeriums zeigt? Mütter nutzen diese Instrumente übrigens zu 81 Prozent. Es hat mehrere Gründe: Zum einen fühlen Väter sich oft nicht angesprochen und kritisieren die Unternehmenskommunikation als zu stark auf Frauen ausgerichtet. Zum anderen befürchten 27 Prozent der Väter zwischen 25 und 40 Jahren im Fall einer Inanspruchnahme familienfreundlicher Angebote immer noch eine schlechtere Wahrnehmung ihrer Leistungen durch Vorgesetzte und 23 Prozent sogar eine Gefährdung ihrer Karriere.
Dabei ist es gar nicht so schwer, die Themen zielgruppengerecht für Väter aufzubereiten und zu adressieren: Kommunizieren Sie regelmäßig Beispiele von Vätern - am besten auch von Führungskräften -, die unterschiedliche Lebensmodelle repräsentieren. Denn Väter nehmen nachweislich fünfmal öfter Elternzeit, wenn männliche Führungskräfte im Unternehmen auch in Elternzeit gehen. Wichtig für die Ansprache der Väter ist auch, gemeinsam mit Männern/Vätern aus dem Unternehmen eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln. Denn häufig sind Frauen für die Kommunikation des Themas Vereinbarkeit zuständig. Nicht nur die Sprache, sondern auch die Bildwelt sollte dabei an die Wahrnehmung von Männern angepasst werden.
Vertretungsmanagement ebnet Weg in "Väterzeit"
Aus Unternehmenssicht sind viele Probleme gelöst, wenn es ein funktionierendes Vertretungsmanagement gibt. Aus Vätersicht ist es dann einfacher, auch längere Elternzeit als nur zwei Monate zu beantragen. "Führen auf Probe" ist zum Beispiel ein Instrument, um Führungskräfte in Elternzeit zu ersetzen. Jede(r) kann sich bewerben und eine gewisse Zeit seine oder ihre Führungsqualitäten beweisen und weiterentwickeln. So verbindet ein Unternehmen wie nebenbei das Vertretungsmanagement mit Führungskräfte-Entwicklung. Und das nicht nur bei Führungspositionen: Immer wieder sind Beschäftigte mit ihren Aufgaben nicht glücklich, weil diese nicht gut genug zu ihren Talenten passen. Unter dem Stichwort "Job Enlargement" - mehr Zufriedenheit durch mehr Vielfalt der Arbeitsbezüge - können Aufgaben intern umverteilt und einzelne Beschäftigte weiterqualifiziert werden. Dies kann nicht nur Energie, sondern auch Zeit freisetzen - eben auch für eine Elternzeitvertretung.
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