Soziallotterien bewegen viel! Doch: Einnahmen gehen zurück
Auch im Jahr 2008 bewiesen die Soziallotterien ihren großen Stellenwert für die Finanzierung der Dienste und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege. Die Fernsehlotterien Aktion Mensch (ZDF), "ARD Fernsehlotterie" - Stiftung Deutsches Hilfswerk und die Lotterie GlücksSpirale stellten den Diensten und Einrichtungen der Caritas im Jahr 2008 Zuschüsse in Höhe von rund 54,5 Millionen Euro (Vorjahr 59,3 Millionen Euro) zur Verfügung. Davon entfielen 33,8 Millionen Euro auf die Aktion Mensch, 16,5 Millionen Euro auf die Stiftung Deutsches Hilfswerk und 4,2 Millionen Euro auf die Lotterie GlücksSpirale (im Folgenden beziehen sich alle Angaben auf die Caritas). Die Verwirklichung von innovativen Projekten, Starthilfemaßnahmen (z.B Gründung einer Beratungsstelle) und Wohnkonzepten zur Förderung der selbstbestimmten Teilhabe wären oftmals ohne die Förderung durch die Soziallotterien nicht möglich. Allerdings ist diese Förderung nicht zum Nulltarif zu haben, sondern es ist ein Eigenmittelanteil von mindestens 20 Prozent erforderlich. Die einzelnen Lotterien haben unterschiedliche Förderschwerpunkte. Die Aktion Mensch konzentriert sich auf den Bereich Behindertenhilfe und Psychiatrie. Dieser erhält im Bereich der Caritas 84 Prozent der bereitgestellten Zuschüsse. Im Fokus der Zuschusspolitik der Stiftung Deutsches Hilfswerk stehen Dienste und Einrichtungen der Altenhilfe, auf die drei Viertel der gewährten Mittel entfallen. Das breiteste Förderspektrum weist die GlücksSpirale auf, die viele fachübergreifende Projekte fördert. Aber selbst hier stellt die Altenhilfe mit einem Siebtel der empfangenen Mittel den größten Einzelbereich dar.
Ohne Werbung geht nichts
Meist fließen die Zuschüsse in Baumaßnahmen und die Finanzierung von Gebäudeausstattungen. Mit Hilfe der drei Soziallotterien konnten im Jahr 2008 insgesamt 308 investive Maßnahmen mit einem Zuschussvolumen von 39.499.733 Euro gefördert werden (siehe Tabelle).
Lediglich 4,9 Prozent der bewilligten Anträge der Stiftung Deutsches Hilfswerk gingen in Starthilfemaßnahmen. Bei der Aktion Mensch und der GlücksSpirale liegt dieser Wert mit elf Prozent beziehungsweise 18 Prozent deutlich höher.
Der Rückgang der Lotterieeinnahmen im Vergleich zu 2007 zeigt deutlich, dass die Soziallotterien kein Selbstläufer, sondern auf ein gewisses Maß an Werbung angewiesen sind. Sowohl das Fernsehen als auch neuerdings das Internet sind wesentliche Werbeträger für die Soziallotterien. Am Internet kommen die Soziallotterien angesichts der zunehmenden Beliebtheit dieses Mediums nicht vorbei. Das aktuelle Verbot, Lose direkt über das Internet zu verkaufen, hat im ersten Halbjahr 2009 zu gravierenden Umsatzrückgängen geführt. Der Deutsche Caritasverband setzt sich dennoch für eine konsequente Durchsetzung des Verbots von Werbemaßnahmen ein, welche die Spielsucht fördern. Gleichzeitig votiert er für eine Lockerung des Werbeverbots zugunsten der Soziallotterien. Informationen unter: www.caritas.de/ 50432.html