Fördermittelmanagement: Die Mittel sind vorhanden
In den letzten Monaten verspüren wir als Fördermittelberater:innen beim Deutschen Caritasverband (DCV) eine zunehmende Zurückhaltung bei der Antragstellung bei den Soziallotterien. Dies betrifft insbesondere Aktion Mensch, ARD-Fernsehlotterie (Deutsches Hilfswerk) und GlücksSpirale. Auch wenn sich diese Entwicklung noch nicht überall als längerfristiger Trend manifestiert, spricht vieles dafür, dass die Akquise von Fördermitteln vor nachhaltigen Herausforderungen steht. Die Pandemie begann vor drei Jahren und zieht uns nach wie vor in den Bann. So sind etwa Auswirkungen wie lange Krankenstände und eine hohe Anfälligkeit für grippale Infekte deutlich erkennbar. Auch der Ukrainekrieg dauert nun schon über ein Jahr an und bindet zusätzlich personelle und finanzielle Kapazitäten. Begleitet von einem zunehmend zehrenden Fachkräftemangel ergibt sich daraus eine schwierige Gemengelage, die es für potenzielle Antragsteller schwer macht, zusätzliche Mittel zu akquirieren und bewilligte Projekte und Maßnahmen umzusetzen.
Demgegenüber steht eine hohe Verfügbarkeit an Fördergeldern. Beispielhaft sind die genannten Soziallotterien und ein ESF-Programm hervorzuheben: Bei der Aktion Mensch können Mittel für eine Vielzahl unterschiedlicher Förderbereiche beantragt werden. Bei vielen Trägern und Einrichtungen fehlt das Bewusstsein dafür, dass die Aktion Mensch neben Menschen mit Behinderung auch andere Zielgruppen fördert. Hierzu zählen Kinder und Jugendliche und Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten.1
Im Verband stehen auf unterschiedlichen Ebenen Berater:innen zur Verfügung, um das richtige Angebot finden und auswählen zu können. Der DCV bietet hierfür Informationen unter: https://bit.ly/3ZergMJ. Auch auf Ebene der Diözesan-Caritasverbände (DiCV) kann es sich lohnen, Kontakt zu den zuständigen Personen aufzunehmen.
Das Deutsche Hilfswerk bietet eine breite Auswahl an Möglichkeiten zur "Förderung sozialer zeitgemäßer Maßnahmen und Einrichtungen aller Art, insbesondere solche(r) mit Modellcharakter". Unter https://bit.ly/40ugljc sind vielfältige Informationen zur Antragstellung zu finden.
Anträge digital stellen
Die GlücksSpirale wiederum hat die größte Breite an Fördermöglichkeiten, aber auch das geringste finanzielle Volumen im Hinblick auf die Sozialwirtschaft. Mittel können daher ausschließlich über den jeweiligen DiCV abgerufen werden. Übrigens: Aktion Mensch, DHW und zukünftig auch die GlücksSpirale nutzen digitale Antragsportale, die auf derselben Software aufbauen und sich daher ähneln. Kennt man eine, wird man auch in den anderen gut zurechtkommen. Das macht Antragstellung und Projektabwicklung einfacher.
Das ESF-Programm "rückenwind3" bietet breite Möglichkeiten, eine Organisation strukturell und in Bezug auf die Unternehmenskultur weiterzuentwickeln. Vonseiten der EU stehen für dieses Programm bis 2027 74 Millionen Euro zur Verfügung. Dazu kommen noch einmal umfangreiche Mittel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Auch wenn EU-geförderte Projekte einen hohen Verwaltungsaufwand nach sich ziehen, sprechen die inhaltlichen Ergebnisse der letzten 14 Jahren für sich! Informationen hierzu unter www.bagfw-esf.de/aktuelles oder bei joerg.kaiser@caritas.de. Für weitere Fragen betreffend EU-Förderprogramme stehen auch die Vertreter:innen der Hauptvertretung Brüssel unter euvertretung@caritas.de zur Verfügung.
Anmerkung
1. Letztere Zielgruppe umfasst Menschen mit fehlender Wohnung, in gewaltgeprägten Lebensumständen oder bei Entlassung aus einer geschlossenen Einrichtung.
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