Impfpflicht im Gesundheitswesen
Es grenzt schon fast an ein Wunder: Unser Gesundheitssystem ist hochangespannt, die Krankenhäuser fahren unter Volllast und - erstaunlich: Noch immer gibt es sie: Pflegekräfte, Ärztinnen, Therapeuten, die ihren Beruf mit Zuverlässigkeit, mit Ausdauer und - auch das - mit großer Überzeugung ausüben. Ich behaupte, es ist die Mehrzahl.
An das Auf und Ab zwischen Applaus und Überlastung in den letzten zwei Jahren braucht man ja nicht mehr zu erinnern. Zur faktischen Überlastung kamen Stück für Stück auch Unverständnis und Aggression von Angehörigen und Patient(inn)en hinzu. Ja, die Atmosphäre ist angespannt.
Wundert es da noch jemanden, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht jetzt wie eine Ohrfeige für die Gesundheitsberufe erlebt wird? Ein Berg an Bürokratie, der an der Basis der Einrichtungen organisiert, umgesetzt, erklärt werden muss - genau dort, wo jede Hand gebraucht würde für die Arbeit mit Patienten und Pflegebedürftigen?
Warum konnten wir in den vergangenen zwei Jahren so sehr auf Pflegekräfte und Ärzte setzen? Weil der allergrößte Teil von ihnen sich mit Vernunft und Klarheit, mit Verantwortungsgefühl und Professionalität im Umfeld von Krankheit und Pflegebedürftigkeit bewegt. Und genau das hat dazu geführt, dass in sehr vielen Gesundheitseinrichtungen und Pflegeheimen mehr als 90 Prozent der Mitarbeitenden durch Impfungen geschützt sind. Denn die meisten sehen das als Ehrensache und Teil ihrer Verantwortung an.
Wenn man merkt, dass man irgendwo falsch abgebogen ist, ist es kein Ausdruck von Vernunft, einfach weiterzufahren, und es ist überhaupt nicht ehrenrührig, dann zu wenden. Das Festhalten an der einrichtungsbezogenen Impfpflicht beschädigt das Vertrauen in die sachgemäßen und notwendigen Verordnungen von Regierungen und Behörden während der Pandemie.
Die Mitarbeitenden in den Gesundheitsberufen wissen: Es kommt auf ihr Verantwortungsbewusstsein an. Jeden Tag. Das ist die Basis, auf der unser Gesundheitssystem steht. Daran kann man appellieren und darauf kann man auch im Umgang mit der Covid-Schutzimpfung vertrauen. Es wäre gut, wenn sich zukünftig auch die Politik wieder ihrer Verantwortung für ihre Versorgungsverpflichtung bewusst wird, anstatt mit wenig sinnvollen Interventionen den Krankenhäusern und Pflegeinrichtungen unnötig das Leben schwerzumachen.
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