Die tarifpolitischen Ziele der AcU
Zum Start der neuen Legislaturperiode der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas (AK) hat die Arbeitsgemeinschaft caritativer Unternehmen (AcU) ihre tarifpolitischen Ziele veröffentlicht. Unter dem Dach des Dienstgeberverbandes haben sich seit über 20 Jahren caritative Träger und Einrichtungen zusammengeschlossen, um ihre tarifpolitischen Anliegen und unternehmerischen Interessen gemeinsam zu vertreten und die Weiterentwicklung des Tarif- und Arbeitsrechts der Caritas - auch in den Verhandlungen der AK - mitzugestalten. Für diese Legislaturperiode der AK hat die AcU ihre tarifpolitischen Ziele neu formuliert und drei Schwerpunkte gesetzt: den Dritten Weg zukunftsfest machen; die AVR als attraktiven Tarif erhalten und weiterentwickeln sowie die betriebliche Altersversorgung reformieren und sichern.
Der Dritte Weg ist ein Zukunftsmodell
Das tarifpolitische Ziel mit der grundsätzlichsten Bedeutung lautet: den Dritten Weg zukunftsfest machen. Dies soll durch eine Stärkung sowohl nach innen als auch nach außen erreicht werden. Den Dritten Weg nach innen zu stärken heißt, eine grundlegende Reform, wenn nicht sogar eine komplette Neufassung der kirchlichen Grundordnung anzustreben. Diese sollte von einer positiven Grundausrichtung getragen sein, weg von einer Vorschrifts- und Verbotsbotschaft hin zu einer einladenden und die Attraktivität kirchlicher Arbeitsverhältnisse betonenden Ausrichtung: Dazu gehört konkret etwa die Abschaffung der Loyalitätspflichten. Neben die schon bestehende Koalitionsmöglichkeit der Dienstnehmer sollte auch eine Koalitionsmöglichkeit von Dienstgebern gestellt werden. Den Dritten Weg nach außen zu stärken heißt, die positiven Erfahrungen mit dem Kommissionsmodell hervorzuheben. Darüber hinaus unterstützt die AcU alle Bemühungen, das kirchliche Selbstbestimmungsrecht zu wahren und darauf hinzuarbeiten, den Dritten Weg als anerkanntes und gleichwertiges Modell der Tariffindung in Gesellschaft und Politik zu erhalten.
AVR als attraktiven Tarif erhalten
Der Dritte Weg ist eine attraktive und zukunftsweisende Form der Tariffindung und damit der Gestaltung von Arbeitsverhältnissen. Er sorgt mit seinem konsensualen Konfliktlösungsmodell für Befriedung, gute, innovative Arbeitsbedingungen und hat sich für die Besonderheiten von caritativen und diakonischen Unternehmen, die überwiegend im Sozialbereich und in der Gesundheitsversorgung tätig sind, bewährt. Daher will die AcU die AVR erhalten und weiterentwickeln. Das geht am besten, wenn beide Seiten - Dienstgeber und Dienstnehmer - echte Tarifverhandlungen führen, etwa zu den wichtigen Themen Ärztevergütung, Pflege sowie Anlage 2, statt darauf zu warten, was andere machen, um das dann abzuschreiben. Gerne bringt sich die AcU hier weiterhin mit Ideen ein.
Reform der betrieblichen Altersversorgung
Der dritte Schwerpunkt in den tarifpolitischen Zielen der AcU ist die Reform der betrieblichen Altersversorgung. Die AcU spricht sich klar für eine attraktive Altersversorgung für alle Mitarbeitenden in caritativen Unternehmen aus. Das aktuelle System der Altersversorgung der Caritas braucht jedoch eine Reform, um es auch langfristig sicher finanzieren zu können. Mit dem aktuellen Leistungsrecht lässt sich dieses Ziel nicht erreichen. Zwei Trends laufen dem zuwider: das niedrige Zinsniveau und die demografische Entwicklung. Es müssen Lösungen gefunden werden, um die zukünftige Finanzierung zu sichern. Dazu muss nach Überzeugung der AcU das System der betrieblichen Altersversorgung der Caritas von der Altersversorgung des öffentlichen Dienstes entkoppelt werden, denn für die Caritas gelten deutlich andere Rahmenbedingungen als für den öffentlichen Dienst. Neue Modelle für die betriebliche Altersversorgung müssen dringend diskutiert werden. Hier sollten die Dienstnehmer unbedingt mitwirken.
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