Die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz haben zugenommen
Manuela Blum stellte dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt Orthopädie der cts Klinik Stöckenhöfe in Wittnau, Oliver Maier-Börries, dazu ein paar Fragen.
Welche Menschen kommen zu Ihnen?
Menschen, die von der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation profitieren, weisen eine besondere berufliche Problemlage auf, kurz BBPL. Aufgrund körperlicher oder seelischer Behinderungen ist absehbar, dass diese Menschen ihren Beruf nicht mehr in vollem Umfang ausüben können. Bei der MBOR wird zum einen getestet, welche beruflichen Tätigkeiten den Rehabilitanden noch möglich sind. Zum anderen werden über eine arbeitsplatzbezogene Therapie auch Bewegungsabläufe gezielt eintrainiert, die zur möglichst ergonomischen Bewältigung von Hindernissen am Arbeitsplatz erforderlich sind.
Inwiefern ist MBOR für diese Patientinnen und Patienten besser geeignet als eine herkömmliche Reha?
Durch MBOR wird in der medizinischen Rehabilitation der Blick auf die berufliche Teilhabe intensiviert. Berufliche Belastungen und Probleme kommen vermehrt in den rehabilitativen Fokus. Langfristig kann sich das auf die Erwerbsfähigkeit der Rehabilitanden positiv auswirken.
Wie nehmen Sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Angst vor dem Arbeitsplatz?
Durch gezieltes Training der Arbeitsabläufe unter engmaschiger therapeutischer Kontrolle gelingt häufig, verloren gegangenes Vertrauen in den eigenen Körper zu entwickeln und so die Angst vor den Belastungen am Arbeitsplatz zu reduzieren.
Wie sieht das Arbeitsplatztraining konkret aus? Bauen Sie Arbeitsplätze tatsächlich nach?
In der Tat haben wir in der Klinik einen Geräteparcours, der die unterschiedlichen Arbeitssituationen simuliert. Auch sind in unserem MBOR-Übungsraum unterschiedliche Hilfsmittel zur ergonomischen Bewältigung verschiedenster Arbeitssettings vorhanden. In Zusammenarbeit mit einem Zentrum für berufliche Rehabilitation können aber auch Belastungssituationen direkt in kooperierenden Betrieben an regulären Arbeitsplätzen erprobt werden.
Welchen Veränderungsbedarf gab es über die Jahre in der medizinisch-beruflichen Reha?
Die rein körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz sind im Laufe der Jahre weniger geworden, die psychischen Belastungen haben aber zugenommen. Deshalb haben wir unser MBOR-Konzept um psychologische Angebote erweitert, zum Beispiel durch Gruppenangebote zur Stressbewältigung oder Konzentrationstraining im Rahmen der Arbeitsplatztherapie.
Wie erfolgreich ist MBOR? Sind die Patientinnen und Patienten nach der Reha wieder fit für den Job?
Im Bereich der Orthopädie gibt es mehrere wissenschaftliche Studien, die einen positiven Effekt von MBOR auf die Rückkehr der Rehabilitanden ins Erwerbsleben nachweisen. Auch nach meiner persönlichen Erfahrung profitieren Patientinnen und Patienten sehr gut von MBOR. Die meisten fühlen sich nach der Rehabilitation wieder deutlich besser für die Belastungen am Arbeitsplatz gewappnet. Nicht natürlich nur durch MBOR, sondern insgesamt durch das multimodale medizinische Rehabilitationskonzept (wie Bewegungstherapie, Edukation (Schulungsprogramme), psychologische Begleitung, Ernährungs-, Sozialberatung und ärztliche Betreuung).
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