Perspektiven für Deutschland
Die Bundesregierung bemüht sich, mit ihrer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie "Perspektiven für Deutschland" Nachhaltigkeit sowohl selbst umzusetzen als auch zu fördern. 2015 ist diesbezüglich ein wichtiges Jahr. Zum einen hat Deutschland die G7-Präsidentschaft inne, zum anderen findet im September die UN-Konferenz und im Dezember die UN-Klimakonferenz statt: ein guter Zeitpunkt, um auch die nationale Nachhaltigkeitsstrategie weiterzuentwickeln.
"Perspektiven für Deutschland" umfasst neben den bekannten Dimensionen Nachhaltigkeit, Ökologie, Ökonomie und Soziales die vier Leitlinien Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, sozialer Zusammenhalt und internationale Verantwortung. Der Leitgedanke der Nachhaltigkeitsstrategie definiert sich wie folgt:
"Jede Generation muss ihre Aufgaben selbst lösen und darf sie nicht den kommenden Generationen aufbürden. Zugleich muss sie Vorsorge für absehbare zukünftige Belastungen treffen."1 Dieser Gedanke ist auf den sogenannten Brundtland-Bericht von 1987 zurückzuführen. Die Vereinten Nationen hatten im Jahr 1983 die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung eingesetzt. Diese Sachverständigenkommission hatte den Auftrag, einen Perspektivbericht für eine nachhaltige, umweltschonende Entwicklung zu erstellen. Bereits dort war der Leitgedanke, dass jede Generation ihre Probleme selbst lösen muss und sie nicht an nachfolgende Generationen weitergeben darf.
Der Kern der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie ist das Managementkonzept, das für 21 Themenfelder quantitativ messbare Faktoren definiert. Diese insgesamt 38 Indikatoren werden kontinuierlich ausgewertet und alle zwei Jahre vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Anhand von Wettersymbolen wird die Wirksamkeit der Maßnahmen bewertet. Inzwischen wurden aufgrund der Auswertungsberichte Ziele ergänzt und abgeändert.
Das Managementkonzept definiert, was für die Umsetzung nachhaltiger Politik erforderlich ist. Es ist in die vier oben genannten Leitlinien unterteilt. Unter "Generationengerechtigkeit" werden zum Beispiel Schritte festgelegt, die Emissionen reduzieren oder Energie sparen. Im Bereich "sozialer Zusammenhalt" sind Ziele für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, für Geschlechtergerechtigkeit und Integration definiert. Konkret werden für diese drei Bereiche Zahlen für den Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder, der Angleich der Gehälter zwischen Männern und Frauen und die Erhöhung des Anteils ausländischer Schulabgänger(innen) mit Abschluss angestrebt - Ziele, die sich auch in der verbandlichen Caritas wiederfinden.
Die Bundesregierung hat die Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2009 noch breiter verankert. Seitdem wird bei jedem vorgeschlagenen Gesetz und jeder Rechtsverordnung hinterfragt, welche Auswirkungen diese auf eine nachhaltige Entwicklung haben. Im Herbst 2016 wird die Bundesregierung einen Fortschrittsbericht zur Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlichen. Er soll auch Grundlage dafür sein, die nationale Nachhaltigkeitsstrategie weiterzuentwickeln.
Außerdem stellt die Bundesregierung in den kommenden fünf Jahren insgesamt über 1,5 Milliarden Euro für Projektförderung zur Nachhaltigkeitsforschung zur Verfügung. Das Rahmenprogramm "Forschung für Nachhaltige Entwicklung (Fona 3)" fördert die Themen Zukunftsstadt, Energiewende und nachhaltiges Wirtschaften. Alle Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie und zum Forschungsprogramm lassen sich über die Suche auf den Seiten der Bundesregierung im Internet finden (www.bundesregierung.de). Die Auswertungen der Indikatoren werden vom Statistischen Bundesamt (www.destatis.de) zur Verfügung gestellt.
Der Deutsche Caritasverband evaluiert derzeit die Möglichkeiten, ein Projekt zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Caritas zu realisieren. Ziel wäre es, neben der Bewusstseinsbildung im Verband und im Klienten- und Kundenkreis ein systematisches Umweltmanagement für Einrichtungen der Caritas zu entwickeln. Dabei würde auch die Messbarkeit der Fortschritte mit einbezogen werden, um später die Erfolge der Umsetzung zu dokumentieren. Auskunft dazu gibt Christopher Bangert, Leiter des Referats Sozialwirtschaft, E-Mail: christopher.bangert@caritas.de
Anmerkung
1. Bundesregierung (Hrsg.): Meilensteine der Nachhaltigkeitspolitik. Berlin, 2014, S. 12 (www.bundesregierung.de, "Themen", "Nachhaltigkeitsstrategie").
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