Sozialraumorientierung und soziale Stadtentwicklung
Ziel des sozialräumlichen Handlungsansatzes ist die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen, die Stärkung ihrer Teilhabechancen und Selbsthilfekräfte. Um diese Ziele zu erreichen arbeitet die Caritas mit allen örtlichen Akteuren zusammen – mit Kommunen und Kirchen, mit Bildungsinstitutionen und niedergelassenen Ärzten, mit Vereinen. Mit dem Ladenbesitzer vor Ort. Mit der Nähstube. Je nachdem, welche Institutionen und Personen im Stadtteil oder einer Ortschaft eine wichtige Rolle spielen, je nachdem, welche Anliegen den Bewohner(inne)n am wichtigsten sind. Denn der Ausgangspunkt sozialräumlicher Arbeit ist immer der erklärte Wille der Menschen. Daher beginnen viele sozialräumliche Prozesse mit einer qualifizierten Sozialraumanalyse, mit einer Stadtteilkonferenz oder einer Bewohnerbefragung.
Der Handlungsansatz der Sozialraumorientierung, entwickelt am ISSAB in Essen, wird in unterschiedlichen Fachbereichen, in städtischen wie in ländlichen Räumen umgesetzt und folgt dabei stets fünf zentralen Prinzipien:
- Orientierung am Willen und den Interessen
- Unterstützung von Eigeninitiative und Selbsthilfe
- Konzentration auf Ressourcen
- Zielgruppen- und bereichsübergreifende Sichtweise
- Kooperation, Koordination und Integration
Sozialraumorientierung ist eine wichtige Strategie, um den Herausforderungen des demografischen Wandels oder Segregationstendenzen in städtischen Ballungszentren zu begegnen. Daher setzen auch politische Programme wie das Städtebauförderprogramm "Soziale Stadt" auf die Sozialraumorientierung.
Um die Sozialraumorientierung in der verbandlich-kirchlichen Praxis weiter zu verbreiten, führte der Deutsche Caritasverband e. V. (DCV) zusammen mit 18 Diözesan-Caritasverbänden und 47 regionalen Standorten ein bundesweites Projekt unter dem Titel "Gemeinsam aktiv im Sozialraum" durch.
Weitere Informationen:
Deutscher Caritasverband e.V.
Referat Soziale Lebenslagen und Solidarität
Karlstr.40, 79104 Freiburg
Telefon 0761 200-423