Soziale Lebenslagen und Solidarität
Soziale Dienste und Einrichtungen, wie wir sie heute kennen, sind meist aus der ehrenamtlichen Fürsorge und einem christlichen Engagement entstanden. Getragen von Ordensleuten, Bürger- oder Arbeitervereinigungen haben sie sich im Laufe der Zeit professionalisiert und zu Fachdiensten weiter entwickelt. Im Bereich der katholischen Kirche sind sie in der verbandlichen Caritas organisiert.
In Deutschland sind viele Lebensrisiken sozialrechtlich abgesichert. Der Sozialstaat unterstützt Familien, arbeitslose, kranke oder behinderte Menschen mittels rechtlich verbriefter Ansprüche. Für die Bereitstellung dieser Hilfen spielen die Wohlfahrtsverbände eine zentrale Rolle.
Dennoch können längere und schwere Krankheiten, der Verlust der Arbeit, ein niedriges Einkommen oder Trennung und Scheidung zu Notlagen führen, die mit sozialer Ausgrenzung einhergehen. Insbesondere verschuldete, wohnungslose oder straffällig gewordene Menschen geraten häufig an den Rand der Gesellschaft. Ihnen fehlt es an Geld, Sicherheit, gesellschaftlichem Ansehen und oft auch an unterstützenden sozialen Kontakten und sozialer Einbindung.
Für die gesellschaftliche Teilhabe benachteiligter Menschen
Für diese Menschen mit hoher Fachlichkeit und Engagement da zu sein, ist eine ureigene Aufgabe der Caritas. Doch viele dieser Hilfen, wie die Allgemeine Sozialberatung, Beratungs- oder Begegnungsangebote werden nicht durch Leistungsentgelte refinanziert. Spenden, Stiftungsmittel und Eigenmittel der Kirchen sorgen dafür, dass besonders benachteiligte Menschen bei der Caritas Unterstützung finden können. Freiwillig engagierte Bürgerinnen und Bürger spielen dabei eine wichtige Rolle.
Die Caritas beschränkt sich dabei nicht auf die Rolle der professionellen Sozialdienstleisterin. Vielmehr setzt sie sich für die selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe Benachteiligter ein. Sie qualifiziert und begleitet engagierte Bürgerinnen und Bürger, sie vermittelt jungen und lebensälteren Menschen Freiwilligendienste in sozialen Einrichtungen und Diensten. Sie entwickelt Konzepte der Sozialraumorientierung und der sozialen Stadtentwicklung, die benachteiligte Menschen dort erreichen, wo sie leben: in den Dörfern und Stadtteilen, im sozialen Nahraum.
Die Fachdienste und die konzeptionelle und politische Arbeit zur Unterstützung benachteiligter Menschen sind im Referat Soziale Lebenslagen und Solidarität verankert. Auch die Organisation und Begleitung der inzwischen vielfältigen Formen des freiwilligen Engagements und die youngcaritas gehören in das Portfolio des Referats.