So verdient das Top-Management in der Sozialwirtschaft
Besonders in Zeiten des Personalmangels gewinnt das Thema Vergütung an Bedeutung. Die Contec-Vergütungsstudie untersucht seit 2004 im Zweijahresrhythmus die Höhe und Zusammensetzung von Vergütungsmodellen gemeinsam mit Gabriele Moos, Professorin im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften am RheinAhrCampus in Remagen und Leiterin des Studiengangs Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Wissenschaftlich ausgewertet werden die Daten vom Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft ("Iegus").
Erstmals fokussiert die Contec-Vergütungsstudie 2016 gehaltsrelevante Kriterien der Ebene des Top-Managements und dabei vornehmlich von Geschäftsführungen und Vorständen.
Insgesamt nahmen an der aktuellen Vergütungsstudie 902 Führungskräfte aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft teil, von denen 84 Prozent als Geschäftsführung oder Vorstand tätig sind. Mit einer Anzahl von 538 Männern und 175 Frauen haben deutlich mehr Männer als Frauen teilgenommen, 189 Personen machten keine Angabe zu ihrem Geschlecht. Jedoch ist im Vergleich zu den Vorjahren die Zahl der Frauen angestiegen: Während deren Anteile 2012 (25,4 Prozent) und 2014 (24,1 Prozent) noch nah beieinanderlagen, stieg der Frauenanteil in der Vergütungsstudie 2016 auf 32,5 Prozent an. Zudem zeigt sich, dass Frauen fast in jeder Position weniger verdienen als ihre Kollegen. So lag beispielsweise das Gehalt der Geschäftsführerinnen bei durchschnittlich 112.000 Euro. Ihre Kollegen erhielten dagegen ein Gehalt von durchschnittlich 120.000 Euro.
Vorstände beziehen, wie auch 2014, immer noch die höchsten Gehälter, gefolgt von Gesellschafter(inne)n und Geschäftsführungen. Aus der Vergütungsstudie 2016 geht hervor, dass gerade die Vergütungen von Geschäftsführungen und Vorständen seit der letzten Erhebung stark gestiegen sind. Während Vorstände 2014 durchschnittlich 87.000 Euro erhielten, werden sie im Jahr 2016 bereits mit etwa 102.000 Euro vergütet. Bei den Geschäftsführungen ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Hier sind die Gehälter von 75.000 Euro im Durchschnitt auf etwa 80.600 Euro angestiegen. Nur 25 Prozent geben an, variable Vergütungsbestandteile zu beziehen.
Die Zufriedenheitsrate ist im Vergleich zur Studie 2014 gewachsen. Im Branchenvergleich sind Vorstände im Bereich Medizin/Krankenhaus mit einem Wert von 83 Prozent am zufriedensten. In der allgemeinen Sozialberatung sind die Gehälter für Vorstände und Geschäftsführungen am niedrigsten, was sich auch in der Gehaltszufriedenheit widerspiegelt, die in diesem Bereich mit etwa 62 Prozent am geringsten ist. Dieses Ergebnis überrascht nicht, wenn man die Vergütung im Branchenvergleich betrachtet. Insbesondere Vorstände von Kliniken und Krankenhäusern sind mit einem durchschnittlichen Bruttogesamtgehalt von knapp über 200.000 Euro im Median am oberen Ende der Skala anzusiedeln. Auch Geschäftsführungen werden mit rund 140.000 Euro im Median am besten im Bereich Medizin und Krankenhäuser bezahlt. Sowohl bei Vorständen als auch Geschäftsführungen fällt die Vergütung in der allgemeinen Sozialberatung am niedrigsten aus.
Auch nichtmonetäre Faktoren wirken sich auf die Arbeitsplatzattraktivität aus und könnten einen Arbeitsplatzwechsel begründen. Als häufigstes Argument für einen potenziellen Wechsel gaben die Führungskräfte mit knapp 24 Prozent die eigene Personalentwicklung an. Darauf folgen flexible Arbeitszeitregelungen. 15 Prozent nennen die Möglichkeit zum Homeoffice und zehn Prozent die Option, eine Auszeit in Form eines Sabbaticals zu nehmen, als möglichen Grund für einen Arbeitsplatzwechsel.
Der ausführliche Ergebnisbericht der Vergütungsstudie sowie eine Zusammenfassung können bei Contec im Onlineshop unter www.contec.de/shop erworben werden.
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