Teilzeitkräfte in der Caritas legen zu
Die Zentralstatistik zum 31. Dezember 2014 wurde im Laufe des Jahres 2015 in Zusammenarbeit mit den 27 Diözesan-Caritasverbänden und dem Landes-Caritasverband für Oldenburg erhoben. Durch die verstärkte Beteiligung in den einzelnen Diözesan-Caritasverbänden konnte eine wesentlich höhere Rücklaufquote als 20121 erzielt werden. Diese liegt im Jahr 2014 über zehn Prozentpunkte höher und stieg von 78,8 Prozent auf 90,4 Prozent an. Für die fehlenden Einrichtungen und Dienste konnten für etwas mehr als die Hälfte Daten aus dem Vorjahr eingesetzt werden. Für die übrigen rund 1000 Einrichtungen und Dienste wurden die Daten auf Basis der rückgemeldeten Daten in den einzelnen Einrichtungsarten hochgerechnet.
Zahl der Einrichtungen und Dienste in der Caritas steigt
Insgesamt sind im Deutschen Caritasverband 24.391 Einrichtungen und Dienste zusammengefasst. Im Gegensatz zur Erhebung zum 31. Dezember 2012 ist diese Zahl leicht nach oben gegangen. Den höchsten Zuwachs kann man in der Kinder- und Jugendhilfe (+232 Einrichtungen) und in der Behindertenhilfe/Psychiatrie (+112 Einrichtungen) beobachten. Weniger Einrichtungen sind vor allem in der Familienhilfe (-157 Einrichtungen) und in den weiteren sozialen Hilfen (-77 Einrichtungen) erhoben worden (siehe Tabelle 1, S. 25). Eine Zunahme von Einrichtungen ist besonders in der Pflege (Sozialstationen: +25; Altenwohnheim: +14; Tagespflegeeinrichtungen: +23), in der teilstationären und ambulanten Behindertenhilfe (Werkstätten für Menschen mit Behinderung: +5; ambulant betreutes Wohnen für psychisch kranke und behinderte Menschen: +37) und in der Allgemeinen Sozialberatung (+30) zu beobachten.
Vor allem in der Allgemeinen Sozialberatung wurden langfristig seit der Erhebung zum 31. Dezember 2000 wesentlich mehr Dienste (+304) erhoben. Dies ist ein Anstieg von über 250 Prozent.
Mehr Mitarbeiter in der Caritas
Die Gesamtzahl der Mitarbeiter(innen) in diesen Einrichtungen und Diensten hat sich um vier Prozent im Vergleich zu 2012 erhöht und beträgt nun 617.193. Umgerechnet in Vollzeitstellen ist die Zahl der Mitarbeitenden um drei Prozent gestiegen und beträgt nun 419.080 Vollzeitstellen. Die Zahl der Mitarbeiter(innen) ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. So sind seit dem Jahr 2000 über 120.000 Mitarbeiter(innen) hinzugekommen (vgl. Tabelle 2). Einen besonders starken Zuwachs kann man in der Kinder- und Jugend- und in der Altenhilfe beobachten. Hier sind vor allem die nicht-stationären Angebote stark angewachsen. Insbesondere bei den offenen Hilfen der Kinder- und Jugendhilfe ist die Zahl der Mitarbeiter(innen) von 3934 auf 7712 geklettert, ebenso in den Tageseinrichtungen der Altenhilfe von 717 auf 2660 Mitarbeiter(innen) und bei den offenen Hilfen von 2742 auf 4417 Mitarbeiter(innen).
Dieser kräftige Zuwachs der Mitarbeiter(innen)zahlen lässt sich zum Teil mit der wachsenden Bedeutung von Arbeit in Teilzeit erklären. So ist die Teilzeitquote seit dem Jahr 2000 um fast 20 Prozentpunkte gestiegen. Arbeiteten damals lediglich 42,4 Prozent der Mitarbeitenden in Teilzeit, sind es 2014 bereits 61,2 Prozent. Die höchste Teilzeitquote findet man über die Jahre hinweg in der Familien- und Altenhilfe. In der Familienhilfe waren 2014 über drei Viertel in Teilzeit beschäftigt. Ein Teil arbeitet als geringfügig Beschäftigte. Der Anteil dieser Gruppe von Beschäftigten an den Teilzeitkräften ist jedoch seit dem Jahr 2012 um vier Prozentpunkte gefallen (2012: 17 Prozent, 2014: 13,1 Prozent). Besonders stark ist dieser Anteil in der Familienhilfe und in der Kinder- und Jugendhilfe gefallen (Familienhilfe 2012: 18,4 Prozent; 2014: 11 Prozent; in der Kinder- und Jugendhilfe 2012: 18,4 Prozent; 2014: 12,4 Prozent). Dies deutet darauf hin, dass unter anderem aufgrund der geänderten arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen (Abschaffung der Anlage 18 der AVR) geringfügige Beschäftigungsverhältnisse in Teilzeitverhältnisse umgewandelt worden sind.
Der Anteil der Frauen hat sich insgesamt kaum verändert und liegt weiterhin bei knapp über 80 Prozent. In der Behindertenhilfe/Psychiatrie ist der Frauenanteil mit 73 Prozent relativ gering.
Insgesamt arbeiteten im Jahr 2014 rund 37.000 Auszubildende und Schüler(innen) in Einrichtungen und Diensten der Caritas. Dies sind rund 4000 mehr als 2012. Dieser Zuwachs geht vor allem auf die Gesundheitshilfe zurück, mit der sich drei Viertel des Anstiegs erklären lassen. Das übrige Viertel lässt sich größtenteils durch einen Zuwachs in der Altenhilfe begründen. In diesen beiden Arbeitsfeldern arbeiten die meisten Auszubildenden und Schüler(innen) (siehe Tabelle 3). Die Ausbildungsorte sind vorzugsweise, in 64,8 Prozent der Fälle, stationäre Einrichtungen.
Zwei wichtige Mitarbeiter(innen)gruppen, die besonders nach dem Wegfall der Zivildienstleistenden in Einrichtungen und Diensten der Caritas an Bedeutung gewonnen haben, sind die Beschäftigten im Bundesfreiwilligendienst und die Freiwilligen im sozialen beziehungsweise ökologischen Jahr. Vor allem bei den im Bundesfreiwilligendienst Tätigen gab es einen starken Zuwachs (siehe Tabelle 4). So arbeiteten über 1300 mehr Bundesfreiwilligendienstleistende in Einrichtungen und Diensten der Caritas. Das sind 41 Prozent mehr als noch 2012. Besonders stark war diese Zunahme in der Kinder- und Jugendhilfe und bei den weiteren sozialen Hilfen. Ebenfalls mehr Mitarbeiter(innen) konnten für das freiwillige soziale beziehungsweise ökologische Jahr gewonnen werden. Hier waren es 13 Prozent mehr als noch 2012.
Anmerkung
1. Zur Zentralstatistik 2012 siehe neue caritas Heft 15/2014; S. 21 ff.
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