Rendite ohne Risiko
Die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Prognosen zur Entwicklung der Staatsverschuldung in den Euro-Ländern machen eines ganz deutlich: Es ist nicht zu erwarten, dass die Zinsen in den nächsten Jahren steigen werden. Sinkende Risikoaufschläge in der Verzinsung von Anleihen sind die unmittelbare Folge: Während vor einigen Jahren das gegenüber Staatsanleihen höhere Risiko von Unternehmensanleihen mit einem Bonitäts-Spread von drei bis fünf Prozent verbunden war, liegt heute die Rendite von Anleihen, die große Unternehmen herausgeben, gerade einmal 0,1 Prozent bis 0,5 Prozent über der von Staatsanleihen.
Das wiederum führt dazu, dass die meisten Investoren am Markt auf der Suche nach Rendite inzwischen mögliche Risiken nahezu systematisch ausblenden. Gemeinnützige Anleger können dies nicht tun: Sie benötigen Sicherheit, stabile Erträge und Qualität in ihren Anlageprodukten. In der Regel sind sie risikoscheu aufgestellt; oft ist dies durch ihre Satzungen und Anlagerichtlinien vorgegeben. Für diese Anleger ist häufig schon der nominelle Kapitalerhalt eine Herausforderung - selbst zweijährige Bundesanleihen liegen inzwischen in ihrer Rendite unter null Prozent. Die Dividendenrendite von Dax-Aktien liegt zwar mit mehr als zwei Prozent deutlich darüber - für konservative Anleger wird aber eine Aktienquote von maximal 30 Prozent empfohlen, für besonders vorsichtige sogar nur zehn Prozent.
Wenn Unternehmensanleihen Bestandteil des Portfolios sein sollen, muss sich der Anleger entscheiden, bis zu welcher Investmentqualität er kaufen möchte. Unter Risikogesichtspunkten empfiehlt es sich, Investments nur innerhalb des sogenannten "Investment Grade"-Bereichs zu tätigen, das heißt von AAA (sehr gut, praktisch kein Ausfallrisiko) bis BBB (befriedigend, angemessene Deckung von Zins und Tilgung, aber auch spekulative Charakteristika). Alle unter BBB liegenden Einstufungen fallen in den spekulativen Bereich und kommen für konservative Anleger nur sehr bedingt in Betracht.
Im Rahmen eines werterhaltenden Anlagekonzeptes muss heute über längere Laufzeiten nachgedacht werden. Zwar bergen Anlagen mit langen Laufzeiten die Gefahr von Kursverlusten, wenn die Zinsen wider Erwarten doch steigen - sie bieten aber auch akzeptable Renditen. Und es gibt Anlagen mit begrenztem Kursrisiko im Fall von steigenden Zinsen, zum Beispiel Floater mit Mindestzins (Zinsfloor).
Eine weitere Möglichkeit, recht konstante Erträge bei geringen Schwankungen zu erzielen, sind offene Immobilienfonds. Hier werden Erträge aufgrund von Mietverträgen mit solventen Unternehmen erzielt. Die Werthaltigkeit und die Risikostreuung sollten durch gute Lagen und die Verteilung der Immobilien auf mehrere Regionen oder Länder gesichert sein. Nachteilig in dieser Anlageklasse sind unter anderem die Mindesthaltedauer von zwei Jahren und die Kündigungsfrist von einem Jahr. Somit eignet sich diese Geldanlage nicht für kurzfristig orientierte Anleger. Offene Immobilienfonds sind in den letzten Jahren in der Anlegergunst gesunken, da einige Fonds aufgrund von Liquiditätsproblemen im Zuge der "Subprime-Krise" in den Jahren 2008/2009 geschlossen werden mussten. Seit 2010 aber fließen die Erträge bei Immobilienfonds recht stetig im Bereich von 1,5 Prozent bis drei Prozent pro Jahr. Die durchschnittliche Wertentwicklung und die Kursverläufe sind nachhaltig und weisen niedrige Schwankungen auf. Im Einzelfall ist eine qualifizierte Analyse des jeweiligen Fonds empfehlenswert.
Die Qualität der Schuldner, die Breite der Streuung von Anlagerisiken und eine sinnvolle Zusammenstellung von Anlageprodukten zu einem sinnvollen Ganzen spielen bei der Ausrichtung der Geldanlagen auf das Niedrigzinsumfeld die entscheidende Rolle. Dabei kann eine qualifizierte Anlageberatung, die sich auch kritischen Fragen stellt, nur helfen. Zudem sollten Anleger darauf achten, welche Institutssicherung der ausgewählte Bankpartner hat. Denn die verschiedenen Bankengruppen in Deutschland (öffentlich-rechtlich, genossenschaftlich, privat) sind unterschiedlichen Sicherungseinrichtungen mit unterschiedlichem Schutzumfang für die Anleger angeschlossen.
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