Zu Hause betreut
Grundanliegen der ambulanten Betreuung als aufsuchender Dienst ist die Begleitung der Klienten in ihren eigenen Wohnungen. Hier sollen sie möglichst eigenständig und unabhängig ihr Leben und ihren Alltag bewältigen. Dazu brauchen sie differenzierte Hilfen, je nach ihren Fähigkeiten beziehungsweise ihren sozialen Behinderungen. Sie zu befähigen, an der Gesellschaft teilzunehmen und sich den Anforderungen des Alltags zu stellen, ist täglicher Auftrag. Die Problemlagen der einzelnen Betreuten geben dabei die Gewichtung der Arbeitsinhalte des AbW an.
Motivation, Anleitung und Unterstützung
Bei den Menschen mit geistiger Behinderung liegt der Schwerpunkt beim Erlernen und Reaktivieren von alltagsrelevanten Tätigkeiten und der Motivation zu kontinuierlichem Handeln. Dazu gehören die Haushaltsführung, die Selbstversorgung, der Umgang mit Geld, das soziale Verhalten und die Freizeitgestaltung. Derzeit werden 16 Personen mit geistiger Behinderung betreut. Je nach der Höhe des Hilfebedarfs erhalten sie zwischen drei und sieben Stunden Betreuungszeit in der Woche. Während der regelmäßig stattfindenden Hausbesuche werden sie für die anfallenden Arbeiten motiviert, angeleitet und bei Bedarf auch unterstützt.
In Ergänzung zur Betreuung in der Wohnung wurde die Begegnungsstätte "CariPunkt" als ein offenes Angebot zur Freizeitgestaltung aufgebaut. An zwei Tagen in der Woche kann unter sozialpädagogischer Anleitung der Nachmittag gemeinsam verbracht werden. Spielen, Basteln und Feiern - also alles, was Spaß macht.
Kampf gegen die Sucht
Im Bereich des AbW für Menschen mit Suchterkrankungen sollen die Betreuten eigenständig motiviert sein, abstinent leben zu wollen. Sie haben eine Entwöhnungstherapie absolviert, teilweise eine neue Wohnung bezogen und benötigen Hilfe und Unterstützung, um das Alltagsleben wieder selbständig gestalten zu können. Dabei gilt es, die besonderen Schwierigkeiten in Bezug auf dauerhafte Abstinenz und den oft wiederkehrenden Rückfall in alte Verhaltens- und Konsumierungsmuster zu beachten. Immer wieder neu den Kampf gegen die Sucht aufzunehmen, nimmt einen großen Teil der Arbeit ein. Die enge Zusammenarbeit mit entsprechenden suchttherapeutischen und medizinischen Einrichtungen ist dabei selbstverständlich. Wichtige Teile der Arbeit sind die selbständige Haushaltsführung, Tagesstrukturierung, aber auch der Umgang mit der oftmals belastenden Schuldenproblematik und die Zusammenarbeit mit Familienangehörigen. Zurzeit werden acht erwachsene Männer mit zwei bis fünf Wochenstunden betreut.
Umgangsformen und Regeln einüben
Der dritte Teilbereich des Dienstes umfasst die Begleitung und Motivation von Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten. Sie waren obdachlos oder werden aus der Haft entlassen. Für diese Menschen gibt es in Senftenberg eine Wohnmöglichkeit, in welcher zunächst unter sehr einfachen Wohnverhältnissen Umgangsformen und Regeln sowie erste Schritte der eigenverantwortlichen Lebensgestaltung erlernt und eingeübt werden können. Die Weiterbegleitung und Unterstützung in eine eigene Wohnung ist dabei das Ziel, welches manchmal an den behördlichen Entscheidungsprozessen, aber auch an der eigenen Ungeduld zu scheitern scheint. Im Moment werden sieben Klienten durch das AbW betreut.
Individuelle Hilfepläne
Für alle Teilbereiche gilt, die Betreuung richtet sich nach dem aktuellen Hilfebedarf des Klienten und orientiert sich an den Bedürfnissen und Ressourcen der Klienten. Die Entwicklung spiegelt sich in den regelmäßig aktualisierten individuellen Hilfeplänen wider.
Fünf Mitarbeiterinnen in den Qualifikationen Heilerziehungspflege, Heilpädagogik und Diplom-Sozialpädagogik arbeiten derzeit im Fachdienst AbW in Senftenberg.
INFO:
Caritas-Regionalstelle Senftenberg
Bahnmeistergasse 6, 01968 Senftenberg
Telefon: 0 35 73 26 98, Telefax: 0 35 73 14 05 55
E-Mail: abw@caritas-senftenberg.de
www.caritas-regionalstelle-senftenberg.de