Demenzerkrankte gut betreut
In Deutschland leiden etwa 1,2 Millionen Menschen an einer Demenzerkrankung. Bei einem hohen Anteil der Betroffenen ist eine Demenz vom Alzheimer-Typ diagnostiziert. Etwa zwei Drittel der Erkrankten werden in der Häuslichkeit versorgt. Demenzielle Erkrankungen betreffen jedoch nicht nur den Erkrankten selbst, sondern auch die pflegenden Angehörigen, welche in der Regel die Hauptlast tragen. Häufig leisten diese die notwendige Pflege und Betreuung allein und geraten somit oft an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit.
Wohnortnahes, unterstützendes Angebot
Um diesem Bedarf gerecht zu werden, hat die Caritas-Sozialstation Sankt Franziskus, Hoyerswerda, ein wohnortnahes, unterstützendes Angebot zur stundenweisen Betreuung Betroffener geschaffen. Es besteht zum einen das Angebot einer Betreuungsgruppe in den Räumlichkeiten des Caritas-Hauses, als auch das Angebot der Betreuung in der Häuslichkeit. Die Gruppe trifft sich zweimal im Monat am Donnerstagnachmittag. Auf Anfrage wird der Hol- und Bringedienst organisiert. Aufgrund der steigenden Anfrage im Bereich Lauta, welcher ebenso zum Einzugsgebiet der Caritas-Sozialstation Hoyerswerda zählt, wird seit Februar 2008 auch in Lauta diese Form der Betreuung angeboten. Hier trifft sich die Gruppe zweimal im Monat am Montagvormittag.
Vorhandene Fähigkeiten fördern
In Form von körperlicher und geistiger Mobilisierung, zum Beispiel durch Sitztänze, Gedächtnistraining, Biographie- und Erinnerungsarbeit, Training von Alltagskompetenzen (Decken des Tisches, gemeinsames Zubereiten von Mahlzeiten), Basteln und Singen, gemeinsames Feiern von Festen, trägt das Betreuungsangebot dazu bei, noch vorhandene Fähigkeiten Demenzerkrankter zu fördern. Begleitet wird das Angebot von der Sozialarbeiterin der Allgemeinen sozialen Beratung, einer Mitarbeiterin des Seniorenklubs sowie von ehrenamtlichen Helferinnen.
Ein wichtiger Aspekt spielt neben der Betreuung Betroffener ebenso die fachliche Beratung und Begleitung der pflegenden Angehörigen, welche jederzeit in der sozialen Beratungsstelle der Caritas kostenlos in Anspruch genommen werden können. Dies betrifft unter anderem die Beratung zum Krankheitsbild und der Umgang mit dem Erkrankten, zur Beantragung von Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung, Hilfe bei der Durchsetzung von Ansprüchen, Beratung und Vermittlung von weiteren entlastenden Diensten ...
Rückblickend betrachtet hat es sich gezeigt, dass trotz großem Interesse an dem Betreuungsangebot die Hemmschwelle der Inanspruchnahme dieses Entlastungsangebotes immer noch sehr groß ist. Ängste, Schuldgefühle ... spielen bei Gesprächen mit Angehörigen oft eine große Rolle.
Wie die ersten Erfahrungen aus den beiden Gruppen zeigen, sind selbst die im Moment noch angebotenen zweiwöchentlichen Gruppentreffen hilfreich, um Betroffenen und auch Angehörigen Lebensqualität und Energie zurück zu geben.
INFO:
Caritas-Regionalstelle Görlitz, Dienststelle Hoyerswerda
Ludwig-van-Beethoven-Straße 26, 02977 Hoyerswerda
Telefon: 0 35 71 97 92 56, Telefax: 0 35 71 97 83 55
E-Mail: sozialberatung@caritas-hoyerswerda.de