Caritas – für ein soziales Europa
Die Bedeutung europapolitischer Entwicklungen hat in den letzten Jahren, auch und gerade für die Caritas, stetig zugenommen. In Brüssel getroffene Entscheidungen wirken sich immer häufiger unmittelbar oder mittelbar auf benachteiligte Menschen oder auf die Dienste und Einrichtungen der Caritas aus.
Aus Caritassicht wichtige EU-Entscheidungen
Das Europäische Parlament hat sich in der Legislaturperiode 2009 bis 2014 für viele konkrete Anliegen eingesetzt, die aus Caritassicht zu begrüßen sind. So konnte das Parlament etwa durchsetzen, dass in der neuen Förderperiode ab 2014 der Europäische Sozialfonds (ESF) 20 Prozent seiner Mittel für die soziale Eingliederung benachteiligter Menschen verausgaben muss. Weiterhin hat sich das Europäische Parlament gemeinsam mit der Europäischen Kommission erfolgreich dafür eingesetzt, dass es künftig in allen Mitgliedstaaten ein "Girokonto für jedermann" geben wird. Die Schuldnerberatungen der Caritas forderten in Deutschland schon lange ein Recht auf ein Zahlungskonto unabhängig von Einkommen und Schuldenstand. Auch dass weiterhin in Deutschland die Mittlere Reife als Zugangsvoraussetzung zur Pflegeausbildung bestehen bleiben kann und soziale Dienstleistungen in aller Regel nicht europaweit ausgeschrieben werden müssen, ist maßgeblich dem Einfluss des Europäischen Parlamentes im Gesetzgebungsprozess zu verdanken.
Die Caritas und Europa
Mit der vorliegenden Veröffentlichung möchte der Deutsche Caritasverband den Einstieg in europäische Themen erleichtern. Hierzu vermittelt das Heft einen ersten Überblick über die Funktionsweise der EU und die für die Caritas zentralen europäischen Themen.
Auszug aus dem Vorwort von Dr. Peter Neher, Caritas steht für Solidarität, in: Caritas – für ein soziales Europa, Spezialausgabe der Zeitschrift neue caritas 01/2014, S.3.