Ein Netzwerk für Vielfalt in der Caritas
Jeder Mensch definiert sich über unterschiedliche Eigenschaften, Merkmale und seine Sicht auf sich selbst und die Welt. Der kompetente Umgang mit dieser Vielfalt ist Teil des Selbstverständnisses der Caritas nach außen und gleichzeitig eine Herausforderung für die zukunftsfähige Gestaltung des Verbandes nach innen. Drei zentrale Gründe lassen sich hierfür nennen.
Zunächst bestimmt der Umgang mit der eigenen Vielfalt das Selbstverständnis und die Glaubwürdigkeit der Caritas. Die Wertschätzung der Einzigartigkeit jedes Menschen stärkt den inneren Auftrag als christliche Organisation. Dies gilt nach außen, aber ebenso nach innen für die Mitarbeitenden, die sich in ihrer jeweiligen Einzigartigkeit wertgeschätzt und willkommen fühlen sollen. Glaubwürdig ist die Caritas dann, wenn Absichtserklärungen mit konkreten Handlungen unterlegt und Defizite und Fehler benannt und reflektiert werden.
Gleichzeitig stellen gesellschaftliche Veränderungen wie der demografische Wandel, der Fachkräftemangel, der anhaltende Trend der Säkularisierung sowie die steigende Individualisierung persönlicher Lebensentwürfe eine Herausforderung für das Personalmanagement dar. Die Caritas muss sich öffnen und gleichzeitig ihren spezifischen Charakter als katholischer Verband neu gestalten.
Schlussendlich hat die Pandemie gezeigt, dass Vielfalt eine wichtige Voraussetzung für Innovationsfähigkeit und Krisenresilienz ist. Dieses Potenzial zur Geltung zu bringen ist Aufgabe eines kompetenten und nachhaltigen Vielfaltsmanagements und braucht eine Kultur innerhalb der Organisation, die Heterogenität zulässt.
"Netzwerk Vielfalt" - Auftakttreffen in Fulda
Wie sich der Umgang mit Vielfalt innerhalb der verbandlichen Caritas strukturiert angehen lässt, ist eine Frage, mit der sich das Projekt "Führung neu denken - agil, vielfaltsorientiert und geschlechtergerecht" befasst. Damit steht das im Rahmen des Rückenwind-Programms des Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt jedoch nicht allein da. Innerhalb der Caritas gibt es auf unterschiedlichen Ebenen eine Vielzahl von Menschen, Projekten und Prozessen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen und hier Expertise aufgebaut haben. Beispiele hierfür sind erste Stabsstellen im Bereich Vielfaltsmanagement, Prozesse in Leitungsgremien, Öffentlichkeitsarbeit, Personalentwicklung sowie Fachbereiche, in denen das Thema unter speziellen Vielfaltsaspekten bereits seit längerem bearbeitet wird.
Einzelne Akteur(inn)e(n) im Bereich Vielfalt haben damit begonnen, Kontakte zu knüpfen, um Wissen und Erfahrungen zu vergemeinschaften. Aus diesen ersten Verknüpfungen ist die Idee für den Aufbau eines breiteren Netzwerkes entstanden, das sich laufend austauscht und gemeinsam an einzelnen Themen arbeitet.
Die Kick-off-Veranstaltung für alle Interessierten hat als erstes Netzwerktreffen am 24. und 25. Juni in Fulda im Rahmen des Projektes "Führung neu denken" stattgefunden. Die 25 Teilnehmenden diskutierten in Arbeitsgruppen, welche Voraussetzungen und Schritte es braucht, um den Umgang mit Vielfalt zu verbessern. Als zentral wurde dabei insbesondere erachtet, dass die verbandliche Caritas sich mit einer klaren Haltung stärker in den Diskurs zu Vielfaltsfragen innerhalb der katholischen Kirche einbringt. Parallel dazu wurden weitere Schritte der zukünftigen Zusammenarbeit erörtert. Ziel ist es, zunächst strukturierte Austauschmöglichkeiten für die weitere Zusammenarbeit zu schaffen.
Fakt ist, dass der Umgang mit Vielfalt den Verband auf allen Ebenen dauerhaft begleiten wird. Das Thema ist damit zu wichtig, um es lediglich an einzelne Projekte und Expert(inn)en zu knüpfen. Es braucht einen gemeinsamen Ansatz, der die Expertise und Motivation der Mitarbeitenden zusammenbringt und Räume für Austausch öffnet. Ein Vielfaltsnetzwerk der Caritas schafft dafür einen gemeinsamen Rahmen.
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