Nah bei den Menschen – auch im Netz
"800.000 Chancen" lautet der Titel eines 45-sekündigen Videos, das der Deutsche Caritasverband im Oktober auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte. Es zeigt Flüchtlinge und stellt die Frage, welche Rolle sie künftig in Deutschland spielen werden. Innerhalb einer Woche erreichte der Spot mehr als 4,6 Millionen Menschen. 72.000 hoben den Daumen als positive Zustimmung, 18.000 teilten den Link mit ihren Freunden in sozialen Netzwerken. Allein auf Facebook gab es 10.000 Kommentare, mehr als 2200 landeten auf der Facebook-Seite der Caritas Deutschland. Auf die meisten haben unsere Online-Redakteurinnen und -redakteure geantwortet. Auch auf diese: "Ist der Flüchtling ein verkappter IS-Mann, der deine Familie enthaupten wird? Christentum bedeutet Menschen zu helfen, die in Not sind, nicht naiv alle Fremden zu umarmen."
Auch online nah bei den Menschen sein
Warum machen wir das so? Wir haben uns fünf Prinzipien für die Kommunikation in sozialen Medien gegeben, zusammen mit anderen aus der Caritas im Rahmen unseres Projektes "Digitalisierung und Kommunikation". Sie lauten: Wir sind aufmerksam. Wir antworten. Wir stellen Fragen und lernen von euch. Wir mischen mit. Wir kommunizieren persönlich. Was banal klingt, ist hilfreich für die Praxis. Nicht selten erreichen wir auf Facebook die Ränder unserer Gesellschaft. Wir begeben uns dorthin, wo die Kirche laut Papst Franziskus zu Hause sein sollte. Wir lassen uns auf Menschen ein, die uns ihren Frust vor die Nase knallen, die von Ängsten gepeinigt sind, schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wir haben Kontakt zu Menschen, die sich engagieren. Wir sind im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen.
Bei aller Anstrengung - es lohnt sich, beharrlich und aufbauend den Dialog zu führen: "Hallo Caritas!", schreibt jemand. "Zuallererst: Danke für eure Arbeit. Insbesondere (nicht ausschließlich) die der freiwilligen Helfer. Des Weiteren finde ich es bemerkenswert, dass ihr scheinbar jeden Kommentar hier lest und extrem viele gegenkommentiert. Kann nicht immer einfach sein, das zu lesen, was hier zum Teil fabriziert wird. Wünsche euch viel Gemütsruhe." An anderer Stelle: "Liebe Caritas Deutschland, danke für die aufmunternde Botschaft in diesem Video. Als jemand, der sich in den letzten 20 Jahren von der Kirche entfernt hat, merke ich im Moment stark, wie sehr mich die Hilfsbereitschaft und das Mitgefühl, das ich in vielen christlichen Gemeinden zum Thema Flüchtlinge entdecke, wieder zur christlichen Gemeinschaft zurückzieht. Allein das ist für mich schon sehr positiv in all dem Ärger und der Hetze, die man gerade als jemand erlebt, der daran glaubt, dass Integration möglich und eine große Chance für uns alle ist. Macht bitte weiter so!"
Das sind die Früchte. 4,6 Millionen Reichweite zeigen: Soziale Medien haben eine Relevanz für uns als Caritas. Welche Rolle wollen wir dort spielen? Was ist unser Auftrag?
„Hier stand einmal ein Krankenhaus“
Neue Bilanzierungsregeln
Hand in Hand mit den Bürgern
Anerkennung tariflicher Personal- kosten nun auch im SGB XII?
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