Auf dem Weg zur Webfamilie
Am 4. Oktober geht Caritas.de mit neuem Design online. Das ist nichts Besonderes, schließlich liegt der letzte Relaunch, das letzte "Neu-Aufsetzen" im Jahr 2007, für Internetverhältnisse lange zurück. Deshalb wurden Optik und Bedienung komplett überarbeitet. Auch technisch steht der Auftritt mit dem CariNet-CMS 3.01 auf einer neuen Plattform. Entscheidend ist aber etwas anderes. Caritas.de wird künftig weit mehr sein als die Internetseite der Bundeszentrale. Um den Erwartungen der Nutzer(innen) gerecht zu werden, wird die Website zum Schaufenster der Caritas in Deutschland ausgebaut.
Damit die Auslage gut gefüllt ist, wurde eine konzeptionelle Neuausrichtung der Online-Kommunikation der Caritas entwickelt, die alle Einrichtungen, Dienste und Verbände angeht - und von der alle profitieren sollen. Ziel ist die stärkere Vernetzung der vielfältigen Webauftritte der Caritas auf unterschiedlichen Ebenen. Gemeinsam bilden sie bereits heute so etwas wie eine Caritas-Webfamilie. Um im Wettbewerb mit anderen zu bestehen und um die eigene Marke zu schärfen, soll die Caritas-Webfamilie künftig enger zusammenrücken, Synergien nutzen und nach außen als Einheit sichtbar werden. Dazu wird unter anderem ein gemeinsamer Datenpool aufgebaut und eine Caritas-Leiste als Verbandsnavigation für alle Caritas-Internetauftritte etabliert.
Die Sicht des Nutzers zählt
Die Planungen für diese "Familienzusammenführung" laufen seit Sommer 2009 - sowohl in einer Arbeitsgruppe, an der alle Ebenen des Verbandes beteiligt sind, als auch auf www.caritas-webfamilie.de. Die konzeptionelle Begleitung leistet die Berliner Internetagentur Ressourcenmangel.
Im Fokus der Weiterentwicklung standen die Besucher(innen) der Webauftritte. Analysen zeigten, dass auf den Seiten der Caritas häufig nur die eigenen Strukturen abgebildet, Texte für Sozialprofis geschrieben und die Interessen der Kund(inn)en weniger beachtet werden. Die suchen Rat, Hilfe und Positionen, wollen spenden oder sich ehrenamtlich engagieren - und sie sind es aus dem Netz gewohnt, schnell bedient zu werden. Sie wollen sich nicht mit verwirrenden Zuständigkeiten und Begrifflichkeiten des Verbandes beschäftigen, wenn sie die Adresse einer Beratungsstelle suchen. Sie sind nicht bereit, auf zig Verbandsseiten nach freien Stellen oder einem passenden Spendenprojekt zu fahnden. Was umständlich ist, wird weggeklickt. Google liefert genug Alternativen.
Gemeinsamer Datenpool für Jobs, Ehrenamt und News
Auch wenn es nicht so ist: Viele Menschen gehen davon aus, dass die Caritas ein Konzern sei. Suchen sie nicht über Google, dann rufen sie Caritas.de direkt auf - ähnlich sind sie im Internet unterwegs, wenn sie sich für ein neues Auto interessieren. Die Statistik und die Zugriffszahlen von Caritas.de bestätigen dies: 7000 Personen nutzen täglich die für sie "zentrale Seite" als Einstiegstor in die Caritas-Welt. Sie erwarten grundlegende Informationen und News, aber auch den schnellen Zugriff auf lokale Ansprechpartner, Job- und Ausbildungsangebote in ihrer Nähe und Spendenmöglichkeiten.
Diesen Service kann die Bundeszentrale bieten, wenn viele Träger, Fachverbände und große Einrichtungen ihre Informationen in den gemeinsamen Datenpool eingeben. Dieser steht den Caritas-Gliederungen ab Herbst als kostenloser Service des Deutschen Caritasverbandes zur Verfügung. Über ein einfach zu bedienendes Online-Formular im CariNet können neben Adressen, Pressemeldungen, Terminen, Ehrenamtsangeboten und Stellungnahmen auch freie Stellen und Ausbildungsplätze erfasst werden.
Dezentrale Pflege der Daten
Entscheidend für den Erfolg der gemeinsamen Webfamilie ist, dass die Pflege der Daten dezentral und im eigenen Interesse der Beteiligten erfolgt. Die Arbeit verteilt sich auf viele Schultern, denn jeder ist nur für seine Daten verantwortlich. Der Mehraufwand ist überschaubar und lohnt sich. Beispiel Jobs: Ein Träger möchte bundesweit eine Stelle ausschreiben. Neben dem etablierten Führungskräfte-Stellenmarkt in der neuen caritas, der laut Leserbefragungen verbandsweit Aufmerksamkeit genießt, kann er dazu den Caritas-Datenpool nutzen: Er veröffentlicht die Anzeige kostenlos auf Caritas.de/jobs und kann sie sich auch auf der eigenen Website anzeigen lassen. Verlängert sich beispielsweise die Bewerbungsfrist, kann der Träger dies komfortabel an einer Stelle ändern. Die Aktualisierung wird sofort überall angezeigt, ohne dass andere Personen beauftragt werden müssen. Caritas.de/jobs ist bereits heute eine wichtige Job- und Ausbildungsbörse für den Sozial- und Gesundheitssektor in Deutschland.2 Das macht sich auch an einer extrem guten Auffindbarkeit bei Google bemerkbar. Außerdem greifen andere Jobbörsen auf deren Daten zu und verbreiten sie weiter.
Ein weiteres Beispiel: die Pflege von Adressen. Viele Nutzer(innen) von Caritas.de suchen Ansprechpartner vor Ort. Der schnelle Zugang zum Pflegeheim, zur Sozialstation oder zur Beratungsstelle in der Nähe ist ein Service, den die Caritas schon aus Gründen des Marketings realisieren muss. Deshalb werden alle Träger, Einrichtungen und Dienste in den virtuellen Gelben Seiten der Caritas erfasst - und haben das Recht und die Verantwortung, ihre Daten aktuell zu halten. Erhält eine Einrichtung beispielweise eine neue E-Mail-Adresse, kann sie diese selbst in der Caritas-Adressdatenbank ändern.
Mit dem Relaunch von Caritas.de sind alle Adressen schnell über eine kombinierte Orts-, Postleitzahl- und Umkreissuche zu finden. Die Daten werden einheitlich als Webvisitenkarte ausgegeben. Neben den Basisdaten und der Anzeige des Standorts auf einer Karte können dort auch automatisiert die eigenen freien Stellen sowie die Angebote für Ehrenamtliche angezeigt werden. Kleinere Einrichtungen können diese Webvisitenkarten als Ersatz für eine eigene Website nutzen, indem sie Zusatzinformationen wie Öffnungszeiten und Ansprechpartner hinterlegen.
Caritas-Leiste verbindet
Die Wahrnehmung und Vernetzung der Webfamilie soll durch die Einführung einer einheitlichen Caritas-Leiste verstärkt werden. Diese wird als graues Band oberhalb eines Auftritts angezeigt, ist dezent gestaltet und konkurriert nicht mit der Hauptnavigation des eigenen Auftritts. Sie ermöglicht den Besuchern jeder Seite aber mit einem Klick den Zugang zur bundesweiten Stellenbörse, zu den Adressen der Einrichtungen, zur Online-Beratung, zur aktuellen Caritas-Kampagne und den Seiten von Caritas international. Die Caritas-Leiste ist somit ein Service für die Nutzer und ein Signal dafür, dass der Betreiber dieser Seiten Teil einer größeren Gemeinschaft ist. Technisch ist die Leiste leicht in jeden Auftritt zu integrieren, auch wenn der nicht mit dem CariNet gebaut ist. Den dafür notwendigen Code gibt es auf der Seite www.caritas.de/caritas-leiste.
Anmerkungen
1. Mit einem Content-Management-System (CMS) werden Inhalte (content) für das Internet aufbereitet und online verfügbar gemacht. Informationen zum CariNet gibt es unter www.carinet.de/40908.html
2. Ansprechpartner: für die Online-Jobbörse: Virginia Oeftering, Tel. 0761/200-409, E-Mail: virginia.oeftering@caritas.de; für Anzeigen in der neuen caritas: siehe Impressum.