Seelsorgekonzept für die stationäre Altenhilfe
Ein primäres Ziel der stationären Altenhilfeeinrichtungen des Caritasverbandes für die Diözese Fulda (DiCV Fulda) ist die ganzheitliche Betreuung und Begleitung der Heimbewohner(innen). Denn zum einen kommt die Caritas ihrem spezifischen Auftrag als katholischer Wohlfahrtsverband nach, wenn sie die christliche Identität ihrer Einrichtungen sichtbar macht und fördert. Zum anderen besitzt sie damit ein bedeutendes Positionierungsmerkmal sowohl am Kunden- als auch am immer wichtiger werdenden Personalmarkt.
Was macht eine stationäre Einrichtung für Altenpflege in der Trägerschaft der Caritas im Bistum Fulda konkret aus? Was sollten seelsorgerische Angebote beinhalten, und wie lassen sie sich in der einzelnen Einrichtung umsetzen? Diesen Ausgangsfragen gingen Teams in den Altenpflegeheimen in Fachtagungen und Arbeitsgruppen etwa ein Jahr lang intensiv nach. Als Ergebnis entstand eine Arbeitshilfe mit maßgeblichen Angaben für die seelsorgerische Betreuung und Begleitung der Bewohner(innen), ihrer Angehörigen und der Mitarbeitenden.
Umsetzung einer Kernaufgabe
Seelsorge wird dabei als Kerndimension des kirchlichen Handelns verstanden, welche alle Personen in den Altenpflegeeinrichtungen, sowohl im Heimalltag als auch bei besonderen Ereignissen und Krisen des Lebens, Hilfe und Halt geben soll. Die als Broschüre erstellte Arbeitshilfe umfasst in ihren drei Hauptabschnitten unter anderem Leitfäden zur Liturgie und zum Brauchtum im Kirchenjahr, zur Sterbebegleitung und Abschiedskultur sowie zur Seelsorge im Einrichtungsalltag.
Der Leitfaden zu Liturgie und Kirchenjahr gibt einen Überblick über mehr als 40 Feste und Feiern im Jahreskreis, mit dem jeweiligen kirchlichen Hintergrund und den damit verbundenen Bräuchen. Zudem wurden von der Projektgruppe „Seelsorgekonzeption“, die die Zwischenergebnisse aus den Arbeitskreisen redaktionell zusammenfügte, zahlreiche praktische Umsetzungsmöglichkeiten dieser Bräuche im Pflegealltag gesammelt und in der Broschüre katalogisiert.
Der Leitfaden zu Sterbebegleitung und Abschiedskultur wurde ebenfalls ausdrücklich als praktische Arbeitshilfe für Mitarbeitende der stationären Altenhilfe konzipiert. Orientiert am Pflegeprozess zeigt er auf, wie die Einrichtungen von der Heimaufnahme bis nach dem Tod der Heimbewohner(innen) Abschiedskultur leben können.
Im dritten und vorerst letzten Teil, dem Leitfaden zur Seelsorge im Einrichtungsalltag, geht es um die Information der Mitarbeitenden über einrichtungsinterne Seelsorgestrukturen, pastorale Abläufe und Ansprechpartner. Zudem soll er praktische Hilfe bieten, um gemeinsam mit den Bewohner(inne)n den Glauben zu leben, zu beten und den Alltag christlich zu gestalten. Beispiele hierfür sind Gottesdienstzeiten der Einrichtung, Hausfeste oder Anregungen für Tischgebete.
Das Seelsorgekonzept ist vom Fuldaer Bischöflichen Seelsorgeamt freigegeben worden. In Kooperation zwischen den Caritasressorts Altenhilfe und Soziale Dienste/Gemeindecaritas wurden zudem übergreifende Tätigkeitsfelder für die stationären Altenhilfeeinrichtungen in den Blick genommen. Dies betrifft neben der Seelsorge insbesondere die Ehrenamts- und die Hospizarbeit.
Vernetzung mit den Pfarrgemeinden
Als Caritas-Aufsichtsratsvorsitzender unterstrich Ordinariatsrat Elmar Gurk bei der Präsentation der Broschüre: „Die verbandliche Caritas setzt hier auf eine intensive Kooperation und Vernetzung mit den Gemeinden. Alle Einrichtungen der Caritas leben vom ehrenamtlichen Engagement und von ihrer Einbettung in die sie umgebenden Sozialräume. Die Vernetzung mit der Pastoral wird daher seitens der Caritas als sehr bedeutend bewertet.“
Bestellmöglichkeit: Die Broschüre „Seelsorgekonzeption für die stationäre Altenhilfe“ gibt es für fünf Euro plus Versand beim Caritasverband für die Diözese Fulda, Tel. 0661/2428-102, E-Mail: info@caritas-fulda.de