Umweltschutz weist in die Zukunft
Bereits im Jahr 2002 hat sich die Einrichtung entschlossen, im Rahmen des kirchlichen Umweltmanagements aktiv zu werden. Einige Mitarbeiter(innen) ließen sich in einem Projekt der Diözese Eichstätt zu "kirchlichen Umweltauditor(inn)en" ausbilden, so dass aktiver Umweltschutz systematisch eingeführt und umgesetzt werden konnte. Ein externer Gutachter zertifiziert die Einrichtung seither regelmäßig mit dem höchsten europäischen Umweltsiegel "EMAS" (Eco-Management Audit Scheme)(s. auch neue caritas, Heft 13/2006, S. 13 ff.).
Die Angebote bei Regens Wagner Zell richten sich an hörgeschädigte Menschen aller Altersstufen, die wegen ihrer Zusatzbehinderungen (Intelligenzminderung, psychische Erkrankung) auf Unterstützung zur Bewältigung ihres Lebens angewiesen sind. Die Einrichtung leistet diese Hilfe und begleitet sie auf ihrem Weg. So wurde es auch im Leitbild formuliert. Insofern setzt sich Regens Wagner Zell auch mit Themen wie sozialer Gerechtigkeit und Achtung der Schöpfung auseinander und integriert diese in den Alltag. Die Vorbildfunktion kirchlicher Einrichtungen ist in diesem Bereich nicht zu unterschätzen.
Die zahlreichen Schritte zum Umweltschutz zum Beispiel im Bereich Wärmeenergie, Wasser und Strom erbrachten unter anderem eine jährliche Einsparung der CO2-Emission um 218 Tonnen - das entspricht etwa dem CO2-Ausstoß von 26 Erdumrundungen mit einem durchschnittlichen Pkw! Gerade in Zeiten steigender Kosten für Energie und Wasser sind finanzielle Einsparungen ein zusätzliches Argument für umweltschonendes Verbrauchsverhalten.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Bereich der Umweltpädagogik. Es wurden beispielsweise umfangreiche und handlungsorientierte Ausstellungen zu den Themen "Wasser" und "Müll" zusammengestellt. In einer Bibelausstellung wurde der Bezug zur Bewahrung der Schöpfung konkret erfahrbar. Die vielseitigen Aktivitäten zum Schutz der Umwelt wurden seit dem Start des Nachhaltigkeitsmanagements mit verschiedenen Preisen gewürdigt. Aktuell erhielt im Dezember 2008 die zur Einrichtung gehörende Regens-Wagner-Schule vom bayerischen Umweltminister eine Auszeichnung für die vielfältigen Initiativen im Umweltschutz. Diese und andere Anerkennungen sind für alle Beteiligten immer wieder erfreulich und motivierend.
Dem Menschen gerecht werden
Zu einer nachhaltigen Entwicklung gehört neben ökologischen Zielsetzungen aber auch die Beschäftigung mit sozialen und ökonomischen Fragestellungen. Aus dieser Überlegung heraus nimmt Regens Wagner Zell seit dem Jahr 2005 als einzige Einrichtung der Behindertenhilfe am umfassenden EU-Projekt "Sustainable Churches" teil. Das bedeutet, dass neben der umwelt- auch eine menschengerechte Entwicklung im Blickpunkt steht.
Konkret heißt das zum Beispiel umfangreiche Mitarbeiterbefragungen, Interviews mit den Menschen mit Behinderung, Fragebogenaktionen für Angehörige und weitere "Stakeholder" wie Vertreter der Kostenträger, der Heimaufsicht, sozialer Träger, der Politik und Kirchengemeinde. Ziel ist es herauszufinden, wie die Einrichtung sich in ihrer Arbeit und in ihren Angeboten noch verbessern kann. In vielen offenen und lebhaften Diskussionsrunden entwickelt sich dabei das jeweils aktuelle Verbesserungsprogramm. Die konkreten Schritte erstrecken sich dabei vom Einsatz einer Photovoltaikanlage und von Erdwärmepumpen bis hin zu Angeboten zur Stressbewältigung und Gesundheitsförderung. Im kommenden Jahr wird außerdem das Beschaffungswesen (Einkauf und Beschaffungslogistik) im Hinblick auf Nachhaltigkeit überprüft und gegebenenfalls verbessert. Der Einsatz für eine umwelt- und menschengerechte Entwicklung ist ein dynamischer Prozess mit umfassender Beteiligung möglichst vieler Mitarbeiter(innen) und Menschen mit Behinderung und wird bei Regens Wagner Zell auch weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen.
Der Bericht zum Nachhaltigkeitsmanagement ist erhältlich bei: Regens Wagner Zell, Zell A 9, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09177/970, Fax: 09177/97102 (siehe auch www.rw-zell.de).