Wir leben in einer Welt
Ihre Holzarbeiten sind wunderschön. Wie lange arbeiten Sie an einem Spiel?
Muting Qin: Oh, das sind viele Stunden Arbeit. Ich arbeite gerne mit Holz. Es macht mir Spaß, neue Produkte zu entwerfen und umzusetzen. Es ist auch eine gute Ergänzung zu unserem Unterricht. Natürlich ist es manchmal anstrengend, dafür zusätzlich Zeit zu finden. Aber es ist mir sehr wichtig.
Anke Schlieker: Wir brauchen viel Zeit, um alles herzustellen und vorzubereiten. Deshalb fangen wir auch schon im Sommer damit an. Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt. Und so haben wir eigentlich das ganze Jahr Saison. Die Erlöse sind unsere Haupteinnahmequelle für unser gemeinnütziges Schülerprojekt Sahel.
Die Sahelzone ist weit weg von Hinterzarten. Weshalb macht ihr das?
Silvia Booz: Geografisch gesehen liegen rund 6.000 Kilometer dazwischen. Aber wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler für das Bewusstsein sensibilisieren, "einer Welt" anzugehören. Dazu gehört, Solidarität mit den Menschen in einem der unterentwickeltsten Gebiete unserer Erde zu üben. Seit 1974 engagiert sich die Schule Birklehof im Sahel-Schülerprojekt für die Finanzierung von Trinkwasserbrunnen, Schulen, Krankenstationen, Gemüsegärten und Lehrwerkstätten in der Sahel-Zone.
Welches Projekt habt ihr letztes Jahr unterstützt?
Anke Schlieker: Mit dem Erlös des letzten Weihnachtsmarktes konnten wir den Bau zweier Klassenzimmer in einer Schule in Taliko fördern, einem Armenviertel in Bamako, der Hauptstadt von Mali. Die Schule wird von unserem Projektpartner Caritas international schon seit längerem unterstützt. Sie bietet staatlich geprüften Unterricht an und ist die einzige Möglichkeit für viele arme Familien, ihre Kinder zur Schule gehen zu lassen. Bislang mussten die Kinder dort im Schichtbetrieb die Schule besuchen, da kein Platz vorhanden war. Wir wissen: Bildung ist wichtig, damit die Kinder in Mali eine Chance auf eine bessere Zukunft haben.
Ein Klassenzimmer zu bauen ist nicht billig. Wie viel habt ihr erwirtschaftet?
Silvia Booz: Wir konnten das Projekt mit 20.000 Euro unterstützen. Dies war nur möglich, weil alle Schülerinnen und Schüler und auch die Lehrerinnen und Lehrer und Angestellten unserer Schule mitgeholfen haben. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir so ein tolles Ergebnis erzielt haben.