Tablet-Schnupperkurs für Rentner(innen)
Dienstagnachmittag im Heinrich-Hansjakob-Haus in Freiburg: vier Frauen und ein Mann im Rentenalter sind gekommen, um sich mit Tablets vertraut zu machen. Einige haben ihre eigenen Geräte mitgebracht, andere nutzen die Tablets, die Kursleiterin Erika Tischer-Oberdorf als Ansichtsexemplar mitgebracht hat. Die pensionierte Lehrerin möchte die Teilnehmenden beim Einstieg in die digitale Welt unterstützen. Jedes Treffen setzt einen anderen Schwerpunkt. Heute möchte Erika Tischer-Oberdorf vermitteln, wie die Teilnehmenden sich eine E-Mailadresse anlegen können, welche Kriterien ein sicheres Passwort erfüllen sollte und wie sie einen QR-Code mit dem Tablet scannen.
Erika Tischer-Oberdorf ist zwar pensioniert, ihrer Berufung als Lehrerin geht sie ehrenamtlich trotzdem weiterhin nach: sie vermittelt IT-Kompetenzen peer-to-peer an Rentner(innen).
Frau Tischer-Oberdorf, wer findet den Weg zu Ihnen?
Ältere Leute haben oft Probleme mit der Nutzung von technischen Geräten, die sie beispielsweise von ihren Kindern geschenkt bekommen. Dann besitzen sie ein Smartphone oder ein Tablet, wissen aber nicht, wie sie damit umgehen sollen. Das Hauptproblem ist anfangs meist, dass ihnen die Bedienung schwer fällt: die Gesten sind ihnen fremd. Dass ein Knopf nur virutell über Tochscreen bedient wird, ist für viele nicht intuitiv und muss erklärt werden.
Wenn man ihnen allerdings zeigt, welche Möglichkeiten ein Smartphone oder ein Tablet bieten und wie man verschiedene Apps herunterlädt und benutzt, dann schafft das für viele einen großen Mehrwert. Youtube ist unter den Teilnehmenden zum Beispiel sehr beliebt, aber auch Fahrkarten online buchen oder Routenberechnungen bei Google Maps.
Wo sehen Sie Besonderheiten in der Nutzung digitaler Angebote bei älteren Menschen?
Anders als junge Menschen haben ältere Menschen oft Angst vor Hacking und dass ihre Daten dann nicht mehr sicher sind. Besonders große Skepsis herrscht in Bezug auf Onlinebanking, obwohl hier die Nutzung eine große Entlastung wäre. Deshalb thematisiere ich oft, wie man sich vor Datenklau schützt.
Grundsätzlich gehören ältere Menschen eben nicht zu den sogenannten "digital natives". Deshalb besteht die Gefahr, dass sie von den technischen und digitalen Entwicklungen abgehängt werden. Damit das nicht passiert, muss man unbedingt dranbleiben!
Was ist Ihnen in diesem Ehrenamt besonders wichtig?
Mir hilft, dass ich ausgebildete Pädagogin bin. Ich habe mir überlegt, wie ich in meinen Kursen vorgehen möchte und wie ich die Teilnehmenden ermutigen kann. Dafür sind direkt sichtbare Erfolgserlebnisse wichtig. Fälschlicherweise wird "etwas nicht können" oft mit "dumm sein" gleichgesetzt. Und das ist völliger Quatsch.
Kontakt zum Projekt
Heinrich-Hansjakob-Haus
Angela Huber (Leiterin)
Talststrasse 2979102 Freiburg
Telefon 07 61 703 13
heinrich-hansjakob-haus@caritas-freiburg.de