Wenn Gewalt und Angst das Leben bestimmen
2012 befanden sich weltweit 45,2 Millionen Menschen auf der Flucht vor bewaffneten Konflikten, Gewalt oder Menschenrechtsverletzungen (UNHCR 2013). Fast zwei Drittel dieser Menschen sind innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht. Der Rest floh über Landesgrenzen und sucht größtenteils in einem Nachbarland Schutz. Rund eine Million Flüchtlinge war auf der Suche nach Asyl. Nur wenige davon erreichen Europa. Die Rede ist von mehr als 330.000 Menschen, die in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union Schutz vor Verfolgung gesucht haben.
Menschenrecht auf Asyl
In der Regel reisen sie auf verschlungenen Pfaden ohne Einreiseerlaubnis ein. Betroffen machen vor allem die in Seenot geratenen Flüchtlinge, die über das Mittelmeer kommen. Nicht wenige bezahlen ihre Flucht mit dem Leben. Die tragischen Bilder der Bootsflüchtlinge machen jedem unmittelbar begreiflich, wie sehr die Lage dieser Menschen von Angst und Verzweiflung geprägt ist. Häufig sind sie traumatisiert oder benötigen medizinische Versorgung. In weiter Abkehr davon landen sie in überfüllten Auffanglagern oder sie werden in der Annahme, kein legales Asylrecht zu besitzen, kurzerhand zurück verfrachtet nach Nordafrika - ein klarer Verstoß gegen das Grundrecht auf Asyl, ein Menschenrecht.
Flüchtlingshilfe weltweit notwendig
Syrien (4,2 Millionen), Kolumbien (4 Millionen) und die Demokratische Republik Kongo (2,7 Millionen) sind aktuell die Länder mit den meisten Binnenvertriebenen. Sie zu schützen ist besonders schwierig und oft kaum möglich. Syriens Nachbarstaaten Jordanien, Libanon, Irak und die Türkei haben seit Ausbruch der Syrienkrise mehr als 1,8 Millionen vom Bürgerkrieg Vertriebene aufgenommen. Diese Länder sind an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt und benötigen internationale Unterstützung - von einer entschlossen solidarischen Weltgemeinschaft.