Eine attraktive und starke Caritas
Auf der Personalseite braucht es einen Sinneswandel: Es reicht nicht mehr, "nur" Arbeitsplätze zu bieten. Vielmehr müssen Verbände und Sozialunternehmen auf vielen Ebenen attraktiv für Bewerber(innen) und Mitarbeitende sein. Diese Attraktivität hängt eng mit der Unternehmenskultur zusammen. Formell findet sich diese in Leitbildern und in Regeln der täglichen Zusammenarbeit. Vor allem aber geschieht die Identifikation der Mitarbeitenden über ihre umfassend erlebte Arbeitsstätte: Zur Gesamtwahrnehmung gehören auch die sogenannten informellen Unternehmenskultur-Merkmale wie: gelebte Werte, verdeckte Regeln und Tabus, Umgangsformen, Menschenbild.
Ein attraktiver Arbeitsgeber sein
Die Konkurrenz der Caritas am Arbeitsmarkt um Fach- und Führungskräfte wird noch weiter zunehmen. Die Caritas konkurriert dabei nicht nur mit anderen Trägern sozialer Dienste, sondern mit praktisch allen Bereichen der deutschen Wirtschaft.
Erfolg werden Rechtsträger haben, wenn sie als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden: Neben sinnerfüllenden Aufgaben bedarf es einer lebensphasenorientierten Personalpolitik, familienfreundlicher Arbeitsbedingungen, Personalentwicklungskonzepte, eines betrieblichen Gesundheitsmanagements und weiterer moderner Instrumente. Es gilt, einen guten Ausgleich zwischen den Anforderungen der Mitarbeitenden einerseits und der Caritasunternehmen andererseits zu gestalten.
Der sozialräumliche Ansatz fordert Vernetzung
Im Hinblick auf ihre Leistungserbringung können die Einrichtungen und Dienste der Caritas auf vorhandene Stärken weiter aufbauen: Sie bilden ein fast flächendeckendes Netzwerk für soziale Dienste und sind nahe an den Menschen und ihren Bedürfnissen.
Die durch den DCV beauftragte Analyse des Berlin-Instituts zeigt anschaulich die Auswirkungen des demografischen Wandels und die Notwendigkeit, Leistungsangebote weiterzuentwickeln.
Dabei ermöglicht der sozialräumliche Ansatz insbesondere bezogen auf die Menschen am Rande der Gesellschaft sowie auf Regionen, die von Ausgrenzung bedroht sind, sich caritasintern und mit staatlichen wie nichtstaatlichen Akteuren zu vernetzen. Die Caritasträger vor Ort haben bei der Gestaltung des Sozialraums eine aktive Rolle und können eine moderierende oder auch initiierende Funktion übernehmen.