Gute Perspektiven für alle Generationen
Die Caritas möchte eine gerechte Zukunft für alle Generationen. Fünf Plakatmotive setzen das Thema visuell um: Kinder vollführen Arbeiten, die viel zu schwer für sie sind. Ein Mädchen stemmt Gewichte, ein Junge arbeitet auf einer Großbaustelle. Egal ob Sozialsysteme, gesellschaftlicher Zusammenhalt oder Lastenverteilung – folgende Frage steht im Raum: Hinterlassen wir der nächsten Generation zu viele Baustellen? Im TV-Spot, der die Kampagne unterstützt, machen sich Kinder in einem Fitness-Studio "fit" für die Zukunft – aber sie erhalten auch die Unterstützung der Erwachsenen.
Virtuelle Demografie-Demo
Auf der Website der Kampagne sind Alt und Jung zur Teilnahme an einer virtuellen Demografie-Demo eingeladen. So kann man sein Foto hochladen und sich davon überraschen lassen, wie man in 30 Jahren aussehen wird. Auf der Plattform sind außerdem Forderungen formuliert, die man unterstützen kann. Sie alle betreffen die Generationengerechtigkeit und reichen von Chancengleichheit über die Aufwertung von Familie und Kindererziehung bis hin zum kommunalen Wahlrecht für Jugendliche und Migrant(inn)en.
Bundesgenerationenspiele
Bei den ersten "Bundesgenerationenspielen" stehen nicht die sportlichen Leistungen im Mittelpunkt, sondern vielmehr das Miteinander der Generationen und Nationen. Sebastian Krumbiegel von der Musikgruppe "Die Prinzen" unterstützt die Spiele als Schirmherr und Wettpate. Bundesweit sollen eintausend Teams an den Spielen teilnehmen, so seine Wette. Durchgeführt werden die Spiele dezentral von Verbänden und Einrichtungen der Caritas. Finanziert wird die Jahreskampagne 2016 wie immer mit Unterstützung der GlücksSpirale. Die Kampagne ist Teil der dreijährigen Caritas-Initiative zum demografischen Wandel, die 2015 startete.
Die Gesellschaft wird "älter – weniger – bunter". Der demografische Wandel gehört zu den großen gesellschaftlichen Themen der Zeit und birgt viele Herausforderungen. Der Deutsche Caritasverband (DCV) widmet sich in einer dreijährigen Initiative seit 2015 intensiv diesem Thema. Das Auftaktjahr der Initiative startete mit einer Zukunftsschmiede und einer eigens beauftragten Studie zu den sozialen Aufgaben des demografischen Wandels und endete erfolgreich mit der Auszeichnung des "Demografie Exzellenz Award".
Zukunftsschmiede sucht nach neuer Strategie
Über 80 Mitarbeitende der Caritas aus ganz Deutschland trafen sich im April 2015 zu einer Zukunftsschmiede. Die kreative Fachtagung fand unter dem Titel "Zukunft gestalten! Caritas in Zeiten des demografischen Wandels" in Bad Honnef statt. Deutlich wurde, wie sehr der Wandel in der Bevölkerungsstruktur die Caritasarbeit heute schon beeinflusst und neue, innovative Lösungen fordert. Deutlich wurde auch, dass es noch viele unbekannte beziehungsweise unvorhersehbare Faktoren gibt. Es gilt, vieles auf den Prüfstand zu stellen und den Verband frühzeitig strategisch neu auszurichten, um die Herausforderungen des demografischen Wandels gemeinsam mit der Bürgergesellschaft anzupacken.
Gleichzeitig liegen in dieser tiefgreifenden Veränderung auch Chancen, die es zu nutzen gilt. Eine gelingende Integration von Zuwanderern oder das hohe Ehrenamts-Potenzial der heutigen tatkräftigen Rentnergeneration sind nur zwei Beispiele, die im Zuge der veränderten Bevölkerungsstruktur neue Horizonte und Möglichkeiten eröffnen.
Gründliche Analyse als Ausgangsbasis
Der demografische Wandel verläuft in den einzelnen Regionen, Kreisen und Kommunen sehr unterschiedlich: In manchen Gebieten herrscht eine hohe Zuwanderung, in anderen Regionen - gerade im ländlichen Raum – wandern junge Menschen ab. Um hier besser auf die unterschiedlichen regionalen Veränderungen reagieren zu können, beauftragte der DCV das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung mit einer Untersuchung zu "Sozialen/caritativen Aufgaben im demografischen Wandel".
Ermittelt wurden Daten und Trends bis auf Kreisebene, die nun Aufschluss geben zum aktuellen Bevölkerungswandel und Prognosen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte zulassen. Die Untersuchung legte ihre Schwerpunkte auf die besonders betroffenen drei Fachbereiche: Kinder- und Jugendhilfe, Altenhilfe sowie Migration/Integration. Die Ergebnisse werden auf der Website der Initiative vorgestellt und in interaktiven Deutschlandkarten veranschaulicht. Sie sind zudem in einer Printversion (neue caritas spezial 1/2016) unter www.carikauf.de zu erwerben.
Handlungsempfehlungen für die örtliche Caritas
Außerdem wurden Handlungsempfehlungen entwickelt. Fachexpert(inn)en der Caritasarbeit und das Berlin-Institut haben diese auf Basis der nun vorliegenden Daten und Erkenntnisse gemeinsam zusammengestellt. Sie bieten je nach der demografischen Situation in einem Kreis oder einer Kommune Ideen, wie sich der dortige Caritasverband zusammen mit anderen Akteuren neu ausrichten könnte. Die Konsequenzen aus der Untersuchung werden in den Kommissionen der Caritas und in einem Workshop weiter herausgearbeitet werden.
Ziel ist es, die bundesweite Caritas insgesamt "demografiefest" auszurichten. Wie in jedem Jahr hat die Initiative auch Akzente für die Caritaskampagne gesetzt. Zum Auftakt der Kampagne 2015 "Stadt – Land – Zukunft" gestaltete das Projektbüro eine Begleitveranstaltung zur Internationalen Grünen Woche in Berlin. Hieraus ergab sich eine Folgeveranstaltung für Caritasverbände im ländlichen Raum, die sich für eine Mitwirkung beim Förderprogramm "Soziale Dorfentwicklung" interessierten.
Caritas erhält Auszeichnung "Demografie-Exzellenz"
Gleich in ihrem Auftaktjahr erhielt die Demografie-Initiative des DCV eine Anerkennung. Sie wurde vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater und dem Demographie Netzwerk mit dem "Demografie Exzellenz Award" ausgezeichnet. Die Initiative erhielt den ersten Platz in der Kategorie "Unternehmen 50 bis 500 Mitarbeiter" im November 2015 in Ludwigsburg. Das Preisgeld von 2.500 Euro erhielt das Familienpatenprojekt des Caritasverbandes Frankfurt/Oder. Hier betreuen Senioren ehrenamtlich einige Stunden pro Woche Kinder und ermöglichen, dass sich die Eltern eine kleine Auszeit nehmen können.