Förderstiftungen stärken
Die Caritas-Förderstiftungen bewegen sich in einem boomenden Umfeld: Allein im Jahr 2007 wurden deutschlandweit 1134 neue rechtsfähige Stiftungen gegründet, so dass deren Gesamtzahl inzwischen 15.449 beträgt (Stand: 31. Dezember 2007; siehe zum Thema auch neue caritas Heft 14/2006).
Stiftungen zur nachhaltigen Förderung und Finanzierung sozialer Tätigkeiten und Aufgaben haben eine lange Tradition. Zu unterscheiden ist jedoch zwischen sogenannten Trägerstiftungen und Förderstiftungen. Trägerstiftungen sind vor allem und zunächst Rechtsträger von sozialen Einrichtungen und Diensten. Sie treten in einer Mischform, aber auch als Förderstiftung auf, in der Regel mit dem Ziel, die eigenen Dienste und Einrichtungen zu fördern und zu unterstützen. Förderstiftungen werden selbst nicht operativ tätig und haben allein den Zweck, Mittel für die Verwirklichung von Projekten und Einzelfallhilfen zu beschaffen.
In den vergangenen Jahren haben sich oftmals unter dem Dach einer Förderstiftung noch sogenannte Treuhandstiftungen entwickelt. Solche Stiftungen erfüllen den Zweck einer Förderstiftung, sind aber rechtlich unselbstständig. In der Caritas gibt es Trägerstiftungen und Förderstiftungen. Beide benötigen verbandliche Unterstützung und Arbeitsstrukturen.
Für die Förderstiftungen in der Caritas wurde mit der Gründung des Arbeitskreises (AK) Caritas-Stiftungen im Jahr 2004 eine Arbeitsstruktur geschaffen. Mitglieder sind die Förderstiftungen auf diözesaner und Bundesebene. Vorsitzender des AK ist Alfred Hovestädt (Stiftungsvorstand der CaritasStiftung im Erzbistum Köln). Für die Zentrale des Deutschen Caritasverbandes (DCV) nehmen regelmäßig Niko Roth (Finanz- und Personalvorstand) und Bernhard Spiegelhalter (Geschäftsführer des AK) an den Sitzungen teil.
Arbeitskreis Caritas-Stiftungen: Austausch und Infos
Die Aufgaben des Arbeitskreises sind der fachliche Austausch, die Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen, die Kontaktpflege zu anderen Stiftungen sowie die Unterstützung örtlicher und regionaler Stiftungen. Der AK Caritas-Stiftungen ist künftig in die Arbeitsstruktur des Deutschen Caritasverbandes eingebunden. Im Laufe der letzten Monate wurde ein Positionspapier erarbeitet, das gemeinsame Grundsätze festschreibt. Das Papier wurde vom Vorstand des Deutschen Caritasverbandes am 21. Juli 2008 beschlossen (siehe Dokumentationsteil in Heft 19 2008, S. 34 f.). Für die örtlichen und regionalen Caritas-Förderstiftungen soll es ab 2009 jährlich eine Informationstagung geben, die die Fortbildungs-Akademie des DCV veranstaltet. In Zusammenarbeit zwischen dem AK Caritas-Stiftungen und der Onlineredaktion der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes wurde ein Onlineportal (www.caritas-stiftungen.de) entwickelt, das allen Förderstiftungen im Caritasbereich die Möglichkeit gibt, sich vorzustellen und eine Verlinkung auf die eigene Homepage einzurichten. Ziel dieser Seite ist es, potenzielle Stifter(innen) anzusprechen und die Öffentlichkeit über die Bandbreite der Caritas-Stiftungen in Deutschland zu informieren. Im November 2008 soll dieses Internetangebot freigeschaltet werden.
Mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen wurde ein Kooperationsvertrag abgeschlossen, der unter anderem für die Caritas-Förderstiftungen die Möglichkeit einer Sammelmitgliedschaft mit einem um 50 Prozent ermäßigten Beitrag eröffnet. Die Vorteile einer Mitgliedschaft sind beispielsweise die kostenlose Beratung in allen Stiftungsangelegenheiten, Angebote der Fort- und Weiterbildung oder die vergünstigte Teilnahme an Tagungen und Veranstaltungen. Der DCV will mit dieser Sammelmitgliedschaft das Know-how des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen allen Caritas-Förderstiftungen zugänglich machen. Damit werden Doppelstrukturen vermieden. Die Wettbewerbsfähigkeit der Caritas-Förderstiftungen wird gestärkt. Für die nachhaltige Absicherung und Gestaltung der Caritas-Arbeit werden Förderstiftungen in Zukunft immer bedeutsamer werden.