Kleine Brücken bauen
In der Zeit vom 18. bis 30. August haben zwei Priesteramtskandidaten und zwei angehende Religionslehrerinnen in der Sankt-Florian-Stiftung Neuzelle und im Altenpflegeheim Hildegard Burjan in Görlitz ein Praktikum absolviert. Ziel des Praktikums war unter anderem die Information und das Kennenlernen der Caritasarbeit im Bistum Görlitz, die Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse, praktische Erfahrungen in der täglichen Arbeit in den beiden Einrichtungen. In den Diensten erfolgte eine Praxisanleitung. Beim Anfangs- und Schlussseminar konnte Grundlagenwissen vermittelt werden.
Die Studierenden bedankten sich am Ende ihres Aufenthaltes im Bistum Görlitz für diese Zeit und lobten dabei die gute Atmosphäre in den Einrichtungen der Caritas. Auch die Leitungen der beiden Einrichtungen in Neuzelle und Görlitz zeigten sich beeindruckt und dankten für die offene, freundliche und engagierte Art und Weise, mit der die polnischen Studenten den Einsatz geleistet haben.
Vorbereitet wurde das Praktikum in Zusammenarbeit mit dem Direktor vom Edith-Stein-Institut in Zielona Gora, Pfarrer Dr. Grzgorz Chojnacki.
Fragen an Zbigniew Kardasz, Priesteramtskandidat und Diakon aus der Diözese Zielonagorzka-Gorzowskiej in Polen ( 27 Jahre).
Sie haben zwei Wochen ein Praktikum in der Sankt-Florian-Stiftung in Neuzelle absolviert.
Was haben Sie erlebt und worüber werden sie sprechen, wenn sie wieder in Polen sind?
Es waren vielfältige Gespräche und Begegnungen mit Menschen in Deutschland. Wir wurden in den Einrichtungen sehr freundlich aufgenommen und wir hatten gute Kontakte zu den Mitarbeitern der Einrichtung.
Gibt es wichtige Erfahrungen, die Sie mitnehmen?
Als Praktikanten hatten wir Zeit, um mit den behinderten Menschen zu sprechen und einen Teil ihrer Freizeit zu gestalten. Ich habe das Gefühl, wir wurden gebraucht. In meinem zukünftigen Beruf werde ich auch Menschen begegnen, die behindert sind. So konnte ich Erfahrungen im Umgang mit diesen Menschen machen. Ich habe diese behinderten Menschen lieb gewonnen und werde mich gern an diese Zeit erinnern.
Polen und Deutsche sind Nachbarn seit vielen Jahrhunderten. Diese Nachbarschaft ist geprägt von gegenseitigen Belastungen, aber auch von der Versöhnung untereinander. Wie erleben Sie heute als junger Pole die Beziehungen zwischen Polen und Deutschen?
Als ich nach Deutschland gefahren bin, war ich unsicher, was mich erwarten wird. Aber schon in den ersten Stunden konnte ich erleben, wir werden erwartet und haben einfach mitgearbeitet. Durch dieses Praktikum wurde eine kleine Brücke gebaut zwischen unseren Völkern. Versöhnung beginnt für mich dort, wo Menschen aus beiden Ländern gemeinsam etwas tun und sich zueinander auf den Weg machen.
Sie bereiten sich auf ihre Priesterweihe im kommenden Frühjahr vor. Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Katholischen Kirche in Polen?
Wir brauchen Christen, die ihren Glauben aktiv leben. Manchmal ist der Glaube sehr oberflächlich. So will ich beitragen, dass Menschen einen tiefen Glauben zu Gott finden. Bei all unseren menschlichen Bemühungen können wir auf Gott vertrauen.
INFO:
Caritasverband der Diözese Görlitz e.V.
Adolph-Kolping-Straße 15, 03046 Cottbus
Telefon: 03 55 38 06 50, Telefax: 03 55 79 33 22
E-Mail: kontakt@caritas-dicvgoerlitz.de
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