Gerechtigkeit beginnt beim täglichen Einkauf
In jedem Handy stecken bis zu 60 Stoffe, darunter wertvolle Metalle wie Kupfer, Gold, Aluminium und das in Coltan enthaltene Tantal. Bei der Herstellung von Computerchips wird im Vergleich mehr Energie verbraucht, als zur Produktion von Autos oder Kühlschränken. Der Anbau von Baumwolle beispielsweise ist extrem wasserintensiv, ihre Weiterverarbeitung aufgrund der vielen Chemikalien höchst schädlich für Mensch und Umwelt.
Jedes Handy und jedes T’Shirt trägt also einen großen Ressourcenverbrauch in sich, nicht zu vergessen die Arbeitskraft, die Erntehelfer, Minenarbeiter oder Näherinnen in allen möglichen Billiglohnländern der Erde leisten. Eine kurze Gebrauchsdauer steht dazu in keinem guten Verhältnis.
Saubere Kleidung sorgt für Transparenz
Als in Bangladesch mehrmals hintereinander hunderte Frauen in den Flammen von Textilfabriken erstickten und verbrannten, lies dies auch bei uns wenige kalt. Es wurde greifbar, welche Fallstricke in den Produktionsketten heutiger Waren stecken.
Einige Firmen setzen auf "saubere Kleidung". Sie versuchen Standards zu setzen in den produzierenden Ländern: gerechter Lohn, geregelte Arbeitszeiten, soziale Absicherung. Umweltschonende Anbau- und Verarbeitungsmethoden. Faire oder grüne Mode ist zwar ein Nischenprodukt, doch bedient diese Nische die immer lauter werdende Forderung der Verbraucher nach mehr Transparenz: Erfolgte die Färbung meines T-Shirts unter gesundheitlichen Schutzmaßnahmen? Stammen die zugelieferten Rohstoffe meines Handys aus Minen, in denen Kinder unter Tage schuften?
Recycling ist kein alter Hut
Ein anderes Konsumproblem ist der Müll. Die Wegwerfmentalität im digitalen Zeitalter bringt vor allem eines hervor: giftigen Elektroschrott, verseucht mit Blei, Quecksilber und Cadmium. Er landet auf Müllhalden in ärmeren Regionen der Welt, wo ihn die Menschen unter höchst gesundheitsschädlichen Bedingungen ausschlachten.
Hauptgrund dafür ist die bislang noch unrentable Wiederverwertung, trotz des großen Rohstoffschatzes, der im Elektromüll steckt. Um das zu verhindern, sind wieder die Hersteller gefragt: Bereits in der Produktion muss der Faktor Recycling eine Rolle spielen. Oft sind die Komponenten so miteinander verbaut, dass sie weder reparabel, noch wiederverwertbar sind.