Bewusster einkaufen
Unsere Tipps, die Welt gerechter und umweltfreundlicher zu machen:
Informiere dich
Bioland, Fairtrade, Blauer Engel, FSC, TCO – wer glaubwürdige Siegel berücksichtigt, konsumiert gerechter.
Die Liste ist lang und überall stecken andere Qualitätsmaßstäbe dahinter. Welche wirklich empfehlenswert sind, erfährt man auf www.label-online.de, einer Seite der Verbraucher Initiative e. V.
Weitere Informationsportale für konsumkritische Verbraucher:
- Verbraucherlotse: Fachleute der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beantworten Bürgerfragen zum gesundheitlichen Verbraucherschutz, zu Ernährung und Landwirtschaft – am Telefon, per Post oder per Mail.
- Lebensmittelklarheit: Portal der Verbraucherzentralen mit Informationen rund um Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln.
Du hast eine Lieblingsmodemarke oder bevorzugst einen bestimmten Kaffee? Verschaffe dir auf direktem Weg Klarheit, wie viel Umweltzerstörung und Menschenverachtung drinsteckt: Hat die Näherin deines T-Shirts einen 19-Stunden-Tag? Bietet die Kaffeeplantage den Einheimischen eine vernünftige Lebensgrundlage?
Ansprechpartner findest du im Impressum jeder Firmenwebseite, oder du suchst die Facebook-Seite des Unternehmens auf.
Immer Nachschub dank Massenfertigung, Erdbeeren im Winter und ganzjährig günstige Preise. Wir Verbraucher zählen zu den Gewinnern der globalen Arbeitsteilung. Uns steht jedoch eine viel größere Zahl an Verlierern gegenüber, die durch unser Konsumverhalten verarmen und krank werden. Mehr Informationen auf unseren Hintergrundseiten.
Wer tiefer einsteigen möchte, findet beim Südwind-Institut interessante Studien zu den Auswirkungen des globalen Wirtschaftssystems, zum Beispiel:
Verhalte dich fair
Brauchst du tatsächlich ein zehntes T-Shirt? Die Textilindustrie zählt zu den umweltbelastendsten Branchen. Jedes gar nicht erst hergestellte Kleidungsstück spart große Mengen an wertvollem Wasser, giftigen Pestiziden und Chemikalien.
Auch bei Lebensmitteln gilt: Geh nicht hungrig in den Supermarkt einkaufen – allein in Deutschland werfen wir jährlich Essen im Wert von mehreren Milliarden Euro weg.
- Link-Tipp: Unter www.zugutfuerdietonne.de gibt es zahlreiche Anregungen zur kreativen Resteverwertung - auch Rezepte von Sterneköchen!
Mal ehrlich: Wie oft benutzt du deine Bohrmaschine? Viele Baumärkte bieten einen Mietservice für Arbeitsgeräte an. Die Idee „ Nutzen statt Besitzen “ – übrigens auch das Prinzip von Carsharing – ist die ideale Art, den eigenen Konsum zu drosseln. Auch mit „ Tauschen statt Kaufen “ sparst du wertvolle Ressourcen. Tauschringe gibt es im Netz oder als real veranstaltete Tauschbörsen.
Mit Produkten aus fairem Handel solidarisierst du dich mit Arbeitern und Kleinbauern weltweit, Öko-Produkte schützen die Umwelt. „Zu teuer“ ist keine allgemein gültige Ausrede mehr: Die wachsende Nachfrage senkt die Preise.
Achte auf das Fairtrade-Siegel, GEPA-Produkte und Weltläden. Anbieter für Bioprodukte aus ökologischem Anbau gibt es viele, auch hier auf einschlägige Labels achten (Infos unter www.label-online.de).
Unter dem Dach der Fairwear Foundation haben sich Modemarken versammelt, die für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Produktion sorgen.
- Link-Tipps für grüne und faire Mode: www.avocadostore.de, www.getchanged.net, www.futurefashionguide.com, www.grundstoff.net, www.hessnatur.de.
Mit einer Nachhaltigkeitsampel zeigt das Online-Portal WeGreen an, wie nachhaltig ein Produkt und dessen Hersteller ist – in der Auswahl befinden sich über 5 Millionen Produkte. Auch der Verein Rank a Brand e.V. gibt Antworten auf die Frage: Wie nachhaltig sind deine Lieblingsmarken?
In der Computer- und Handybranche versuchen erste Initiativen, einen konsequent nachhaltigen Weg einzuschlagen, wie etwa Fairphone oder die Faire Maus. Auf deren Homepages ist nachzulesen, wie schwer es in dieser Branche noch ist, eine sozialverträgliche Produktionskette zu schaffen.
Plastik vermüllt unsere Weltmeere, enthält gesundheitsschädliche Weichmacher und dennoch sind die Bioäpfel im Supermarkt in Folie verpackt. Das ist ärgerlich. Doch wie oft greifst du selbst zur Plastiktüte? 500 Plastiktüten benutzt ein durchschnittlicher EU-Bürger pro Jahr. Bangladesch hat 2002 als erstes Land der Welt Plastiktüten verboten, Ruanda folgte dem Beispiel.
Und die EU? Diskutiert. Schaff du sie zuerst ab. Auf der Internet-Plattform Change.org (Suchwort: Plastiktüte) kannst du eine entsprechende Petition unterstützen.
Die meisten Elektrogeräte sind nicht darauf ausgelegt, repariert zu werden. Die Reparatur kommt oft teurer, als ein Neukauf. Statt den Computer nachzurüsten, um ihn leistungsstärker zu machen, kaufen sich viele einfach einen neuen – so wollen es die Hersteller.
Wer anders tickt, sollte anhand nachhaltiger Prüfsiegel ( z.B. „TCO“, „Energy Star“, Siegelsuche über www.label-online.de) darauf achten, dass ein Gerät möglichst reparabel, recyclingfähig und nachrüstbar ist.
Elektromüll ist äußerst giftig und zugleich reich an Rohstoffen – er gehört auf den Wertstoffhof. Auch die Hersteller nehmen Altgeräte zurück. Geschätzte 120 Millionen ausgediente Handys liegen jedoch in Deutschlands Schubladen und Schränken. Sinnloser kann Verschwendung nicht sein.
Führe die Geräte zurück in den Produktkreislauf über Sammlungen, wie die der CaritasBox oder über Recyclingbetriebe mit einer vertrauenswürdigen Wiederverwertungskette, wie etwa der Weisse Rabe in München und Umgebung.
Keinesfalls in den Müll gehören LED- und Energiesparlampen (Sammelstellenverzeichnis: www.sammelstellensuche.de). Dasselbe gilt für Batterien. Ihre Rücklaufquote liegt bei unter 50 Prozent – so verseuchen Blei, Quecksilber und Cadmium unsere Umwelt.
„Upcycling“ heißt der Trend, alten Klamotten oder Gebrauchsgegenständen aller Art neuen Nutzen einzuhauchen: Mach mit, nähe und bastle, was das Zeug hält, verwerte alles, was du hast und vermeintlich nicht mehr brauchst.
- Ideen und Gleichgesinnte: www.youngcaritas.de, www.weupcycle.com
- Wenn du gar in den Verkauf einsteigen möchtest: www.dawanda.de
Altkleidercontainer sind wegen dubiosen Geschäftemachern in Verruf geraten (mehr Infos dazu auf www.fairwertung.de). Spende, was du nicht selbst upcycelst, direkt an Kleiderkammern karitativer Organisationen oder an den Second-Hand-Laden um die Ecke. Adressen gibt’s unter www.caritas.de/adressen (Suchworte: Kleiderkammer, Second-Hand etc.)
Wer sein Geld für sich arbeiten lassen will, dabei aber keine ethisch und nachhaltig fraglichen Investitionen unterstützen möchte, sollte bei seiner Bank nach entsprechenden Produkten fragen.
Mögliche Fragestellungen: Berücksichtigt die Geldanlage ethische und nachhaltige Kriterien? Gibt es Ausschlusskriterien, wie etwa Waffenhandel, Gentechnik, Kinderarbeit, Atomenergie, Tierversuche oder kontroverse Umwelt- und Wirtschaftspraktiken? In welche Unternehmen investiert die vorgeschlagene Anlage? In welchem Tätigkeitsfeld generiert sie ihre Hauptumsätze? Möchte ich mein Geld hierfür zur Verfügung stellen? Bin ich bereit, durch die vorgegebenen Kriterien Einschränkungen in der Anlageauswahl zu akzeptieren?
Engagiere dich
…in den sozialen Netzwerken. Motiviere auch andere, ihr Konsumverhalten zu überdenken. Bekenne dich zu unserer Verantwortung gegenüber dem Planeten Erde und seiner Bewohner.
Demonstriere in der Fußgängerzone gegen umweltzerstörende und menschenverachtende Geschäftspraktiken der Lebensmittel-, Bekleidungs- oder Elektronikbranche. Sei aber gut gerüstet mit wasserdichten Fakten!
- Link-Tipps für die Recherche: www.saubere-kleidung.de, www.oxfam.org, www.greenpeace.org, www.foodwatch.de.
Unterstütze Umweltschutz- und Menschenrechtsbewegungen via Internet.
- Link-Tipps: www.avaaz.org, www.campact.de, www.change.org
Für bessere Lebensbedingungen in Entwicklungsländern setzt sich Caritas international ein, das Hilfswerk der Caritas in Deutschland. Etwa in Kolumbien, in Peru oder im Kongo - gezielte Online-Spenden sind möglich.
Eine digitale Spendenaktion via Facebook App ist Foodsharing, die Caritas international-Projekte gegen Hunger unterstützt.
Auch über das INKOTA-netzwerk kannst du für eine gerechtere Welt eintreten, sowie über die Spendenplattform von betterplace.org.