Statistiken belegen den Zusammenhang zwischen Armut und Krankheit. Die hier vorgestellten Menschen erleben das jeden Tag aufs Neue. Sie müssen selbst mit wenig Geld über die Runden kommen oder begleiten als Sozialarbeiter und Ärzte viele Menschen am Rande unserer Gesellschaft.
Von der Ferne kann Lutz Machalewski die Anzeige des Busses nur erraten. Das geht schon eine Weile so, doch für eine neue Brille fehlt dem Hartz-IV-Empfänger das Geld. Jetzt profitiert er von einer Aktion der Caritas, bei der bis Ende November 3.000 arme Menschen aus Berlin kostenlos individuell angepasste Brillen erhalten.
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Nach elf Jahren U.S. Army musste ich meine Karriere als Berufssoldat wegen Erfrierungen an den Füßen beenden. Ich bekam Rheuma und lebe seitdem mit chronischen Schmerzen. Als Caddy für Golfer, Geschirrspüler und Bauarbeiter hielt ich mich finanziell über Wasser, aber seelisch ging es mir gar nicht gut.
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Die Arbeit war mein Leben. Über 25 Jahre lang war ich als Thekenkraft beschäftigt. Jetzt bin ich arbeitslos und wahrscheinlich zu alt für einen neuen Job. Ich kann meinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen – und der Schuldenberg wächst.
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Ich hätte ein „normales“ Leben führen können. Doch dann kam die Diagnose Krebs. Von der Familie verlassen und ohne Aussicht auf einen Job griff ich zur Flasche und landete auf der Straße. Die Krankheit hat mir alles genommen.
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Wenn Krankheit und Armut zusammenkommen, wird das Leben extrem anstrengend. Dieser Herausforderung muss sich auch Sigrid Hund seit Jahren meistern. Die alleinerziehende Mutter ist schwerbehindert und Schmerzpatientin mit Drogenerfahrung. 70.000 Euro Schulden und ein ruinierter Körper machen ihr zu schaffen.
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Elocy Pereira lebt von Hartz IV. Ihren Beruf kann die ehemalige Tänzerin nicht mehr ausüben. Vom Arzt bekam sie die Diagnose Multiple Sklerose. Teure Medikamente, die privat bezahlt werden müssen, kann sich die Münchenerin nicht leisten.
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Armen Menschen ist es unmöglich, am „normalen“ Leben teilzunehmen. Sie können sich nicht mit Freunden im Café treffen. Die Zugfahrkarte ist zu teuer, um die Verwandtschaft zu besuchen und im Einkaufskorb landet nur das billige Weißbrot. All das sind Faktoren, die sich auf die physische und psychische Gesundheit eines Menschen auswirken.
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Mit unserem Training für die Organisation des Haushaltes erreichen wir Familien, denen es an Alltagskompetenz fehlt. Ihre Wohnungen sind unstrukturiert oder vermüllt, sie kochen und waschen nicht regelmäßig. Oft herrscht das totale Chaos. Wir helfen ihnen, das in den Griff zu bekommen.
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Viele Wohnungslose meiden die ärztliche Praxis. Zum einen haben sie negative Erfahrungen im Umgang, weil sie nicht sauber sind, ihre Karte vergessen haben oder Zuzahlungen nicht leisten können. Zum anderen ist ihre Gesundheit nicht die oberste Priorität. Viel wichtiger ist es, woher sie ein Bett zum Schlafen und etwas zum Essen bekommen.
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Die Freizügigkeit in Europa erlaubt es auch Menschen aus ärmeren Ländern, nach Deutschland einzureisen. Doch wie soll es hier mit ihnen weitergehen? Der größte Teil ist nicht versichert und hat Angst einen Arzt aufzusuchen. Für dieses Phänomen müssen politische Lösungen gefunden werden.
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Das Leben auf der Straße bringt viele Krankheiten mit sich. Die meisten davon sind behandelbar. Doch die Hürden zum Arzt zu gehen, sind für wohnungslose Menschen einfach zu hoch. Gerade die Zuzahlungen und die Verwaltung der Belege sind für wohnungslose Menschen eine untragbare Situation.
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Finanziell benachteiligt, ausgeschlossen vom gesellschaftlichen Leben und drohende Obdachlosigkeit: psychische Erkrankungen sind da vorprogrammiert. Dabei könnte diesen Menschen mit einer frühzeitigen Beratung und individuellen Betreuung vieles erspart bleiben.
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Ein blaues Auge, Schnittwunden, Hautverletzungen, offene Beine – all dies behandelt die pensionierte Krankenschwester Nadja seit vier Jahren jeden Tag unentgeltlich in der Tagesstätte für Wohnungslose der Caritas Mannheim. Gabriela Crisand hat sich mit ihr über ihre Arbeit unterhalten.
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Siegfried Kratz ist verzweifelt. Seit einem Sturz liegt der 81-Jährige auf der Geriatrie und hilflos im Bett. Besuch bekommt er selten. Auch die 87-jährige Annemaire Seufert liegt auf Station und braucht Hilfe beim Telefonieren. Ein Fall für Ingrid Link, Grüne Dame im Mainzer St. Hildegardis-Krankenhaus.
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Fadi kann kaum mehr schlafen. Ein Ausschlag und Appetitlosigkeit belasten ihn. Dennoch geht der Iraker nicht zum Arzt. Sprachprobleme und ungeklärte rechtliche Fragen hindern ihn daran, bis er auf das Angebot der Migrantenmedizin in Regensburg aufmerksam wird. Medizinstudenten begleiten ihn beim längst überfälligen Arztbesuch.
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